Mittwoch, 4. Februar 2015

So wurde geheiratet – Nina + Roland


Theoretisch gibt es viele Dinge, die eine Hochzeit zu einem gelungen Fest machen. Praktisch kommt dann aber vieles anders als man denkt und was als Highlight gedacht war, geht als Nebenschauplatz unter, während sich der spontane Hochzeitstanz zum Höhepunkt des Festes etabliert, ganz von alleine. Ein Fest zeigt seine Qualität eben erst beim Feiern. Zum Glück haben ja schon einige Menschen vor euch eine Hochzeit gefeiert. Warum also nicht auf deren Erfahrungswerte zurückgreifen! Wir haben bei unseren verheirateten Freunden genau nachgefragt:


Diesmal: Nina + Roland


Nina und Roland gaben sich im Sommer 2012 das Ja-Wort. „Wir haben im Sommer geheiratet, weil wir bis auf die kirchliche Trauung alles im Freien machen wollten, auch die standesamtliche Hochzeit“, meint Nina rückblickend. Die beiden feierten ihre standesamtliche Hochzeit im engsten Familienkreis, die kirchliche Hochzeit wurde dann etwas grösser. Beide Feiern fanden in den Gärten der Eltern statt – einmal da, einmal dort.

Nina, wie viel Zeit habt ihr euch für die Vorbereitung genommen?Wir haben uns sehr lange Gedanken darüber gemacht wie "WIR" uns unsere Hochzeit vorstellen und was "WIR" wollen :-) (und nicht was andere sagen was zu einer Hochzeit gehört und wie eine Hochzeit sein soll). Nachdem wir über das "Wie" Bescheid wussten, haben wir im Februar mit den Vorbereitungen begonnen, also knapp 5 Monate vor der Hochzeit.

Von wem (Freunde, Familie) habt ihr bei den Vorbereitungen Hilfe bekommen?

Da wir beide Hochzeitsfeiern (Standesamt und Kirche) zu Hause gemacht haben, war sehr, sehr viel vorzubereiten. Die meiste Hilfe bekamen wir von meinen Eltern, meiner Schwester und ihrem Mann. Sie alle waren eine sehr große Hilfe für die kirchliche Hochzeitsfeier. Meine Eltern haben sich um die Organisation der Zelte, des Tanzbodens, die Aufbauarbeiten und um den Garten gekümmert, meine Schwester um die Organisation des gesamten Equipments (Tische, Geschirr usw.) und mein Schwager, der früher als Koch gearbeitet hat, um das gesamte Essen.

Vor allem auch am eigentlichen Tag der kirchlichen Hochzeit waren sie alle eine große Hilfe da sie sich bis zum Beginn der Hochzeit um 15:00 Uhr um die letzten Vorbereitungen kümmerten und wir uns um nichts mehr Gedanken machen mussten außer ums "Heiraten" :-)

Wie viele Gäste waren in der ersten Planung angedacht und wie viele waren dann tatsächlich auf eurer Hochzeit?

Anfangs hatten wir vor ganz klassisch die Feier in einen Restaurant zu machen. Wir kamen auf ca. 100 Personen. Wir waren uns aber sehr schnell einig, dass wir das eigentlich gar nicht wollten. Nachdem wir uns sicher waren, die Feiern zu Hause machen zu wollen und diese nur mit Familienmitgliedern und Freunden die wir wirklich dabei haben wollten und zu denen regelmäßiger Kontakt besteht (mit dieser Entscheidung haben wir uns nicht nur Freunde gemacht :-)) haben wir standesamtlich mit 9 Gästen und kirchlich mit 44 Gästen (48 waren eingeladen) gefeiert. Für uns im Nachhinein betrachtet genau die richtige Größe.

Wie groß war der Anteil an Familie und Freunden?

Zur standesamtlichen Hochzeit nur unsere Eltern, Geschwister (unsere Trauzeugen) mit Partnern und mein Opa. Zur kirchlichen Hochzeit ca. zur Hälfte Familie und zur Hälfte Freunde.

Wo hat die Hochzeitstafel statt gefunden?

Die gesamte standesamtliche Hochzeit fand im Garten der Eltern meines Mannes statt. Wir haben das Glück, dass diese ein Haus direkt am Wörthersee haben. Der Standesbeamte kam direkt nach Hause und hat uns am Seeufer getraut. Anschließend haben wir auch dort gefeiert.

Die Feier nach der kirchlichen Hochzeit hat im Garten meiner Eltern stattgefunden.

Könnt ihr euch noch erinnern, was ihr euren Gästen serviert habt?


Zur standesamtlichen Hochzeit hatte mein Schwager der früher beruflich als Koch gearbeitet hat mit der Hilfe von meiner Schwester ein tolles und umfangreiches italienisches Buffet vorbereitet. Als Dessert hab ich selbst Cupcakes gebacken.

Bei der kirchlichen Hochzeit gab es direkt bei der Kirche Brote aus einer Buschenschenke, Prosecco, Bier, Most und antialkoholische Getränke. Zu Hause hat dann mein Schwager gegrillt. Man darf sich hier aber keine "Zeltfestgrillerei" vorstellen :-) Es gab Steaks, Garnelen, Königskrabben, Würstchen, Cevapcici, Grillgemüse, Maiskolben, Salate, Saucen usw.

Als Dessert hatten wir Cupcakes bei einer Konditorei bestellt. Außerdem haben uns Freundinnen mit einer selbstgebackenen Hochzeitstorte, Schokomousse und Panna cotta in kleinen Gläsern und Cremeschnitten überrascht.

An Getränken gab es alles was das Herz begehrt :-) Bier, Weine, Prosecco, Radler, viele antialkoholischen Getränke und zu später Stunde Mixgetränke wie Wodka Red Bull usw.

Wie viel hat eure Hochzeit gekostet und was war die beste/unnötigste der Ausgaben?


Ganz genau kann ich es nicht sagen, man verliert sehr leicht den Überblick :-) Ohne die Ringe (die sehr teuer waren :-)) ca. 8.000 Euro. Wir haben keine der Ausgaben bereut.

Gab es Unterhaltungsprogramm?

Um die Musik haben wir und selbst gekümmert. Wir haben sicher 400 Lieder zusammengetragen. Daraus mehrere Playlisten erstellt (z.B Hintergrundmusik, Musik zum Tanzen usw.). Mein Schwager hat dann von einem Freund eine Musikanlage ausgeliehen und wir spielten die passenden Playlists einfach ab.

Klassische Hochzeitsspiele wollten wir keine, auch keine Brautentführung. Unsere Trauzeugen haben aber zwei nette Überraschungen für uns vorbereitet.

1. Glückwünsche an das Brautpaar die von allen Gästen auf Kärtchen geschrieben wurde. Diese wurden dann an Luftballoons gebunden die mit LED Lämpchen beleuchtet waren und wir ließen sie alle in den Nachthimmel steigen.

2. Alle Gäste bekamen ein Los mit einer Nummer. Anschließend mussten wir zwölf Lose ziehen und somit zwölf Gäste die in den ersten zwölf Monaten nach der Hochzeit mit uns bzw. für uns Sachen machen müssen wie z.B. Auto putzen, mit uns Schwammerln suchen gehen, Christkindlmarkt besuchen usw. Also Unternehmungen die wir gerne machen bzw. Sachen für uns erledigen die wir nicht gerne machen.

Was war die beste oder schönste Idee auf eurer Hochzeit?

Da gibt es mehrere :-)

- Grundsätzlich war es die beste Idee, dass wir die Möglichkeiten die wir hatten genutzt haben und im Freien zu Hause geheiratet bzw. gefeiert haben. Das hat alles sehr persönlich, locker und ungezwungen gemacht. Es war zwar irrsinnig viel Arbeit alles selbst zu machen, aber wir würden es immer wieder so machen.

- Die Hochzeit so zu gestalten wie wir es wollten und dabei auch Dinge wegzulassen die "man auf eine Hochzeit halt so macht". Menschen einzuladen die uns am Herzen liegen, denen wir am Herzen liegen und zu denen wir wirklich Kontakt haben.

- In einer ganz kleinen Kirche zu heiraten. Unsere war gerade so groß das jeder unserer Gäste einen Platz hatte. Wir wollten nicht in einer riesigen Kirche heiraten in der unsere Gäste alle weit weg von uns und verstreut sitzen und wir in ein Mikro sprechen müssen damit sie uns hören können :-)

- Das Eheversprechen nicht den Pfarrer sprechen zu lassen und immer mit ja zu antworten, sondern es selbst dem gegenüber zu sagen.

- Der Hochzeitstanz, den wir ganz spontan ohne ihn geplant zu haben und ohne ihn bekannt zu geben getanzt haben.

Welchen Teil der Hochzeitsfeier habt ihr besonders genossen?

Den ganzen Nachmittag und die ganze Nacht. Aber was uns zu allem was ich schon aufgezählt habe noch besonders in Erinnerung geblieben ist war das Tanzen im Freien bei Sonnenaufgang mit dem "harten Kern" von ca. 10 Gästen.

Würdet ihr das Fest noch mal feiern: was würdet ihr bei der Planung anders machen?

Absolut gar nichts :-)