Theoretisch gibt es viele Dinge, die
eine Hochzeit zu einem gelungen Fest machen. Praktisch kommt dann
aber vieles anders als man denkt und was als Highlight gedacht war,
geht als Nebenschauplatz unter, während sich der spontane
Hochzeitstanz zum Höhepunkt des Festes etabliert, ganz von alleine.
Ein Fest zeigt seine Qualität eben erst beim Feiern. Zum Glück
haben ja schon einige Menschen vor euch eine Hochzeit gefeiert. Warum
also nicht auf deren Erfahrungswerte zurückgreifen! Wir haben bei
unseren verheirateten Freunden genau nachgefragt:
Diesmal: Corina + Timo
Corina und Timo gaben sich im Dezember 2012 das Ja-Wort, allerdings nicht in der Kälte Mitteleuropas sondern an einem Strand. „Eine klassische Hochzeit auf dem deutschen Standesamt kam für uns nicht in Frage, wir wollten Sonne, Strand, Entspannung. Und da wir jedes Jahr wenigsten für kurze Zeit dem Berliner Winter entfliehen, war schnell klar, dass wir Urlaub und Hochzeit verbinden werden – die Jahreszeit war somit gesetzt. Beim Bestellen der Trauringe fragte uns die nette Schmuckberaterin, welches Datum sie gravieren solle. Wir hatten noch nicht gebucht und verzichteten daher auf die Gravur, aber ihre mahnenden Worten nahmen wir uns zu Herzen: „Wenn schon im Winter, dann doch wohl nicht im Januar oder Februar! Das wäre doch ökonomischer Unfug!“, erklärt Corina den Termin.
Corina, wieviel Zeit habt ihr euch für die Vorbereitung dieser aussergewöhnlichen Hochzeit genommen?
Ein Monat.
Von wem aus dem Familien- und Freundeskreis habt ihr bei den Vorbereitungen Hilfe bekommen?
Die Vorbereitungen waren nicht allzu aufwendig, daher war keine Hilfe nötig.
Wieviele Gäste waren in der ersten Planung angedacht und wie viele waren dann tatsächlich auf eurer Hochzeit?
Geplant: 0
Anwesend: 2 – Wie sich herausstellte, sind Trauzeugen in dem Inselstaat pflicht. Mary und Raj vom Hotel waren so nett uns auszuhelfen.
Wo genau hat die Hochzeit statt gefunden?
Die Trauung selbst fand auf dem weißen Sandstrand mit Blick auf den indischen Ozean statt. Nachmittags gab es Schokotorte im Bett, abends Candle-Light-Dinner auf dem Balkon.
Könnt ihr euch noch erinnern, was ihr euren Gästen serviert habt?
Unsere „Gäste“ bzw. Trauzeugen haben lediglich am Champagner genippt und sich gleich nach der Zeremonie dezent zurückgezogen.
Wieviel hat eure Hochzeit gekostet und was war die beste/unnötigste der Ausgaben?
Die Hochzeit an sich hat nicht außerordentlich viel gekostet, auch haben wir auf Hochzeitskleid und Anzug verzichtet – am Strand geht nichts über Sommerkleid und Flip-Flops. Insgesamt haben wir uns bei dieser Reise aber schon mehr gegönnt als bei bisherigen Urlauben.
Welche Kosten kamen während der Hochzeitsplanung überraschend auf euch zu bzw. welche Kosten hattet ihr nicht bedacht?
Da unsere Koffer auf dem Hinflug verloren gingen, mussten wir uns zunächst beim örtlichen Plagiate-Shop mit Bermuda-Shorts, Strandkleid & Co. eindecken. Einen Tag vor der Trauung kam unser Gepäck dann doch noch an, und es blieb uns erspart in diesen gefälschten Markenklamotten vor den Traualtar zu treten.
Gab es Unterhaltungsprogramm?
Das vom Hotel angebotene Ukulele-Trio lehnten wir dankend ab. Stattdessen wählten wir lieber vormittags Entspannung am Strand, kurz vor der Trauung ging’s noch zur Massage ins Spa und zum Abschluss gab es abends ein Rosenblütenschaumbad.
Was war die beste oder schönste Idee auf eurer Hochzeit?
Die schönste Idee war es, uns ganz auf uns zu konzentrieren. Den ganzen Vorbereitungsstress haben wir somit gestrichen, Gästelistengrübelei – gestrichen, Tischordnung – gestrichen, Fragen zu Blumenschmuck, Deko, Buffet, Unterhaltungsprogramm, Musik, etc. – gestrichen. Unser Hochzeitstag selbst gehörte ganz uns beiden – das war perfekt.
Welchen Teil der Hochzeitsfeier habt ihr besonders genossen?
Das ist eine schwierige Frage, da der gesamte Tag einfach wunderschön war.
Würdet ihr das Fest noch mal feiern: was würdet ihr bei der Planung anders machen?
Ich denke, ich kann hier für meinen Mann und mich sprechen und wir würden alles genauso wieder machen.
Vielen Dank!