Montag, 30. Dezember 2013

Die Silvester-Hochzeit – ein Plädoyer



Allerspätestens nach den Weihnachtsfeiertagen hört man immer öfter die peinlich berührte Frage: „Äh,... wisst ihr schon was ihr zu Silverster macht?“ und fast immer lautet die ebenso peinlich berührte Antwort: „Nein, noch nicht so richtig“.

Hand auf's Herz: Wer von euch Lesern weiß jetzt schon definitiv, was er am Silvesterabend machen wird? In einer Spontanumfrage innerhalb der Redaktionsräume, antworteten 2/3 der Befragten mit folgenden Sätzen auf die Frage „Was machst du Silvester“ mit:

"Vielleicht gemütlich mit Freunden, unaufgeregt. Eventuell ein Fondue oder Raclette, weil es so kommunikativ ist. Aber sonst haben wir nichts geplant."

oder

"Ich bin auf einer Party eingeladen. Es wird wie immer sein. Um Mitternacht fallen mir wildfremde Menschen um den Hals und wünschen mir eine schöne Zukunft, obwohl sie nicht mal meine Gegenwart kennen. Aber besser als zu Hause.

So war es letztes Jahr und so wird es auch nächstes Jahr sein. Silvester ist irgendwie lästig geworden. Die grundsätzliche Partystimmung ist vorhanden, die Erwartung groß, das Angebot enttäuschend und der Beginn des neuen Jahres hat spätestens nach verklingen von Pummerin und ABBAs Happy New Year den Reiz des „Besonderen“ verloren.

Aber was erwarte ich mir vom perfekten Silvestertag....

Ich möchte ihn mit meinen liebsten Menschen verbringen. Ich möchte zuerst ein Fest und später eine schöne Party. Die Gäste sollen schön gekleidet sein und um Mitternacht möchte ich den schönsten Ausblick der Stadt mit uneingeschränktem Blick auf das Feuerwerk. Ich will einen ganz besonderen Tag erleben.

...und was erwarte ich von meinem Hochzeitstag? Das selbe!


Allerdings wirkt heiraten am Silvestertag ungefähr so sexy wie die Drive-In-Hochzeit in Las Vegas. Das aber nur auf den ersten Blick...

Wollen wir mal die gewagte These, dass Heiraten an Silvester ziemlich cool sein kann von verschiedenen Seiten betrachten:

Die Stimmung

Hochzeit – Sommer


Völlig egal wie die Tafel angeordnet, die Kirche geschmückt oder welche Nachspeise gereicht wurde, eine Hochzeit bleibt immer so in Erinnerung, wie das Gefühl, das bleibt. Und nichts ist verderblicher für die Stimmung wie fade, unmotivierte Gäste. Aber man sollte für den Gast Verständnis haben. Es ist vielleicht schon die vierte oder fünfte Hochzeit in diesem Sommer und die Euphorie war bei der Dritten schon „sehr übersichtlich“. Und so richtig Grund zum mitfeiern hat er auch nicht. Außerdem kennt er einen Großteil der Gäste nicht und wie sähe das denn aus, wenn er jetzt auf der Tanzfläche beginnen würde, Limbo zu tanzen - auch wenn er wirklich gerne Limbo tanzt.

Andere mögen sich denken, dass sie ohnehin die Mitternachtseinlage organisiert haben und jetzt sollen die anderen für Stimmung sorgen usw. Gründe dafür, dass keine Stimmung bei einer Hochzeit aufkommt, gibt es viele. Das schlimmste sind Hochzeitsspiele und unbeholfene Mitternachtseinlagen um die Stimmung zu retten.

Hochzeit - Silvester

Silvester ist feierlich und Party zugleich. Feierlich, weil ein Jahr zu Ende geht, weil es ist ein Neubeginn mit guten Vorsätzen ist und bla bla bla und Party, weil – naja, einfach weil Silvester ist. Der Gast macht gerne Party, wenn man ihm eine Möglichkeit gibt und er ist gerne feierlich, wenn er ebenso eine Möglichkeit bekommt.

Bei der Hochzeit am Silvestertag feiert jeder Gast genau betrachtet zwei Ereignisse, einerseits die Hochzeit mit dem Hochzeitspaar und andererseits feiert jeder „sein Jahr“. Er bringt also die doppelte Menge Stimmungswillen schon mit. Man erspart sich eine Mitternachtseinlage, denn was kann es besseres geben, als das am Ende „deines Tages“ die ganze Stadt Walzer tanzt und ein gigantisches Feuerwerk über der Stadt liegt. Und selbst die peinlichen Party-Spiele können als Ausrede für die Neujahrsnacht genommen werden.

Die Planung

Hochzeit – Sommer

Bei einer Hochzeit in der warmen Jahreszeit kann man sich austoben. Man kann wählen zwischen In- und Outdoorlocation. Das Kleid kann ein luftiger Hauch von Nichts oder ein opulentes Rüschenwerk sein. Der Zeitpunkt der Hochzeit kann irgendwo zwischen Mai und September liegen und das Menü ganz nach dem eigenen Geschmack zusammengestellt werden. Auch bei der Dekoration von Kirche und Tafel sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt – und genau das wird für viele Menschen zum Problem. Sich unter hunderten Möglichkeiten für die passende zu entscheiden, ist viel schwieriger als es im ersten Moment scheint. Sie waren doch bestimmt auch schon mal in einem Supermarkt im XXL-Format. Da wird die große Auswahl schnell zur Qual...

Hochzeit – Silvester

An Silvester ist man planungsmässig eingeschränkt. Gefeiert wird drinnen (obwohl so ein Glühweinstand im Freien mit offenem Feuer sich wunderbar für den Aperitif oder das Mitternachtsfeuerwerk eignen). Das Kleid der Braut sollte warm genug sein, um die Minusgrade draußen zu überstehen und bei der Dekoration hat man in der Kirche vermutlich nicht viel mitzureden. Die ist nämlich ohnehin noch von Weihnachten geschmückt.

Silvester ist der Galaabend der Weihnachtsfeiertage und an dieses Dekogesetz sollte man sich halten. Schliesslich feiert man ja Hochzeit UND Jahreswechsel. Auch im Menüplan sollte das Thema Silvester nicht zu kurz kommen. Linsensalat ist ein Muss und dann hat ja auch noch jeder Landstrich seine eigenen Bräuche. Versucht eine Balance zu finden zwischen eigenen Wünschen und der Traditionen eines Silvesterabends. Haltet Glücksbringer für eure Gäste bereit und einen Tisch an dem sie Bleigiessen können. Vieles ist automatisch geplant, wenn man an Silvester heiratet. Damit hat man mehr Zeit sich auf die Details zu konzentrieren, die ein Fest einzigartig machen.

Ganz ehrlich, natürlich bringt so eine Silvester-Hochzeit auch Nachteile:

* Wer an Silvester heiratet, feiert seinen Hochzeitstag von nun an immer an diesem Tag. Dafür wird man ihn wohl nie vergessen.

* Bei der Wahl der Location ist man an Silvester eingeschränkt. Auch ist es schwieriger einen Friseur, einen Standesbeamten und eine Band zu finden, aber es funktioniert, wenn man nur früh genug mit der Planung beginnt. Eineinhalb Jahre sollte man sich für die Planung bei einer Silvester-Hochzeit Zeit nehmen

* Eine Silvester-Hochzeit eignet sich eher für die Feier am Land. Eine Stadt ist zu überlaufen am Silvesterabend. Man bekommt keine Taxis, man wird im schlimmsten Fall von Feiernden gestört, die nichts mit der Hochzeit zu tun haben und wenn man keine 1A Location hat, sieht man auch kein Feuerwerk. Der Stadtrand bietet sich als gute Alternative an, wenn man es nicht ländlich mag.

* Für viele DAS Argument gegen eine Hochzeit an Silvester: man teilt den großen Tag mit einem anderen Ereignis. Das stimmt. Man hat nicht die völlig ungeteilte Aufmerksamkeit. Dafür aber doppelte Feierstimmung. Gebt bei der Planung einfach darauf acht, dass eure Hochzeit im Fokus steht. Silvester ist nur soetwas wie euer „Thema“ euer „Rahmenprogramm.“



Bild oben: pixelio.de/Rike
Bild unten: pixelio.de/Rita Köhler

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Vier spektakuläre Anträge

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift NEON sind vier echt spektakuläre Heiratsanträge aufgelistet:
 
* Eine US-Nachrichtensprecherin las den Antrag ihren Verlobten nichts ahnend vom Teleprompter ab.

* Ein Ukrainer mietete ein Ensemble, besetzte die Hauptrolle und fragte seine Freundin von der Bühne aus.

* Tom Cruise rief im portugiesischen TV eine Frau auf, zu heiraten: den Kameramann, der Cruise filmte

* 250 Rocker besetzten eine Autobahn nahe Los Angeles, bis die Freundin eines Bikers Ja sagte.


Quelle: NEON
Bild: Bernd Wachtmeister/pixelio.de

Samstag, 19. Oktober 2013

Hochzeitstorte klassisch, anders


Hochzeitstorte muss sein. Das finden wir zumindest! Aber wie immer gilt der Leitsatz: nehmt eine Torte, die euch beiden schmeckt. Ganz egal, ob es sich dabei um einen Hochzeitstorte im klassischen Sinn handelt oder einfach um einen Obstkuchen. Erlaubt ist, was ihr gerne mögt.

Wir zeigen euch heute ein paar Alternativen zur klassischen Torte, die natürlich immer ein großer Hingucker ist:



Da wäre zum Beispiel die Idee, das klassische Brautpaar auf der Spitze der Torte, durch die Initialen des Brautpaars zu ersetzten:



Oder die Intialen werden seitlich auf die Torte aufgetragen:



Aber auch als Rocker-Herz auf der Torte machen sich die Initialen gut:



(Diese Torte stammt aus der Sammlung von "Sibl's Torten Blog")

Und wie gesagt, es muss nicht immer eine Torte sein. Auch eine Sammlung verschiedener Kuche oder Pies kann sich ganz wundervoll machen und stösst bei vielen Gästen vielleicht sogar auf mehr Anklang, denn nach einen reichhaltigen Buffet oder Menü hat man meistens ohnehin nicht mehr Lust auf fettige Torten.

Also wie wäre es zum Beispiel mit sowas:



In Amerika gibt es zurzeit den Trend der "Candy Buffets". Dabei werden verschiedene Leckereien aus Zucker schön auf einem Tisch drappiert. Das sieht wirklich ganz toll aus:



Alles zum Candy-Buffet könnt ihr in diesem Blog nachlesen, dem auch das Foto entstammt. An dieser Stelle möchte ich mich außerdem bei meiner lieben Schulkollegin Heidi Mörtl für das zur Verfügungstellen ihrer Hochzeitstorten-Fotos bedanken. Sieht alles unglaublich lecker aus!

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* Vergiss nicht das Hochzeitsprogramm!
* Einfach heiraten!

Freitag, 4. Oktober 2013

Das Hochzeitskleid – noch eine Alternative

ür viele Frauen ist es einer der absolut zentralen Punkte bei der Planung der Hochzeit: die Wahl des richtigen Kleides. Am grossen Tag soll alles perfekt sein und da gehört die umwerfende optische Erscheinung natürlich dazu. In den klassischen Brautmodenshops wird man allerdings nur all zu schnell mit der harten Realität konfrontiert: der Traum in Weiß kostet ein Vermögen. Hochzeitskleider sprengen schnell das finanzielle Limit und sind oftmals der teuerste Posten im Hochzeitsbudget.

Aber nicht nur finanziell ist das Finden des perfekten Kleides ein schwieriges Unterfangen. Es soll ja etwas besonderes sein. Einzigartig. Noch nie dagewesen. Zumindest nicht in dieser Trauungssaison. Wir haben euch schon vor einigen Monaten ein paar Tipps gegeben, wie man ein alternatives Brautkleid erwerben kann. Dabei hat einer gefehlt: Kleiderkreisel. Eine der grössten virtuellen Tauschbörsen Deutschlands hat am Hochzeitssektor viel zu bieten. Kleider in Hülle und Fülle aber auch jede Menge Accessoires – Taschen, Schuhe, Schmuck, Krawatten für den Bräutigamm – alles kann man dort finden und das zu absoluten Top-Preisen. Einfach in der Suchleiste das Wort „Hochzeit“ eingeben und stöbern. Übrigens: auch für bereits Vermählte ist „Kleiderkreisel“ ein heißer Tipp, denn das Anbieten von Artikeln ist kostenlos.

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Noch mehr Tipps von uns gefällig? Dann lest doch einfach mal hier weiter:

* Gute Unterhaltung!
* Sag es laut!

Donnerstag, 12. September 2013

Gute Unterhaltung!

Es ist der Kern jeder gesellschaftlichen Veranstaltung, das Um und Auf, der Punkt, an dem jede Party gemessen wird: wie gut haben sich die Gäste unterhalten. Da kann die Suppe versalzen, der Barkeeper lausig und die Band eine absolute Katastrophe gewesen sein, solange sich die Gäste amüsiert haben, ist das alles unwichtig. Und wann amüsiert sich ein Gast? Natürlich, wenn er sich gut unterhält, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein kurzer Exkurzs: kein Google Schlagwort führt Leser öfter auf unseren Blog als „Gesprächsthemen Hochzeit“. Das Gespenst der sich langweilenden Gäste ist für viele eines der größten beim Organisieren einer Hochzeit.

Nun, stößt man als Gastgeber schnell an die unterhaltungstechnischen Grenzen. Auf einer durchschnittlichen Hochzeit sind 60 Gäste geladen. Will man sich mit jedem nur fünf Minuten unterhalten, ist man schon mal fünf Stunden mit Small Talk beschäftigt. Es ist schier unmöglich, gute Gespräche für 60 Personen am Laufen zu halten. Und je mehr geladene Gäste, desto unmöglicher. Man muss sich also darauf verlassen können, dass sich die Gäste selbst um ihre Unterhaltungen bemühen. Was man allerdings tun kann, ist die Voraussetzung für ein gutes Gespräch zu schaffen. Wir haben drei wichtigte Dinge, die ihr im Vorfeld beachten und bedenken könnt, um peinliche Gesprächspausen an euren Tischen zu vermeiden:

- Denkt schon beim Erstellen der Gästeliste darüber nach, wer in eurem Verwandten- und Bekanntenkreis viel zu sagen hat. Es gibt einfach Menschen, die sorgen an jedem Tisch für gute Gespräche und gute Stimmung. Solche Menschen kann man sich bewusst einladen, auch wenn man normalerweise nicht den regelmäßigsten Kontakt zu ihnen pflegt.

- Wichtigster Punkt: die Tischordnung. Als Brautpaar kennt man seine Gäste. Ihr wisst, wer die Entertainer unter euren Freunden und Verwandten sind. Ihr wisst, ob sich vielleicht bei gewissen Menschen berufliche Überschneidungen ergeben, die für viel Gesprächsstoff sorgen können. Ihr wisst, wo zum Beispiel gerade Nachwuchs ins Haus steht oder stand – Jungeltern haben immer viele, viele Dinge zu besprechen. Ihr wisst, ob sich Menschen auf eurer Gästeliste vielleicht gewisse Hobbys teilen. Jede Überschneidung ist gut. Als Faustregel gilt: Paare sollten niemals auseinandergerissen werden, aber wer sagt, dass Onkel Alfi unbedingt neben Cousine Gudrun sitzen muss? Die beiden haben sich seit Jahren nichts zu sagen, warum sollte man sie also nebeneinander platzieren, nur weil sie dem selben Familienzweig entspringen? Seid kreativ bei der Tischordnung. Denkt genau über die Sitzplatzordnung nach, vor allem dann, wenn die Tafel in einem engen Raum stattfindet, also wenig Chance besteht, sich einfach mal umzusetzen. Berufliche Gemeinsamkeit, gemeinsame Hobbies oder ähnliche Lebenssituationen sind immer ein Garant für Gespräche. Und wenn man Glück hat, können sich so sogar neue Freundschaften entwickeln.

- Gebt euren Gästen die Chance, über den Ablauf des Tages Bescheid zu wissen. Stellt einen groben Ablauf auf den Tischen ein oder gestaltet ein kleines Programm (kann auch Teil der Hochzeitszeitung sein). Das ist übrigens auch eine typische Aufgabe, die man wunderbar an Trauzeugen delegieren kann. Wenn jeder Bescheid weiß, wie der Tag abläuft, weiss man auch, wann es Sinn macht, ein Gespräch zu starten, und wann man sich bereit machen darf für ein Stück Hochzeitstorte...

Und noch ein Tipp: Im Buch „Einfach heiraten“ gibt die Autorin einen kreativen Tipp zum Thema „Gesprächsstoff“. Das kann man so oder so ähnlich kopieren, denn oft fehlt einfach nur der Startschuss zu einer angeregten Unterhaltung.

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* Vergiss den DJ!
* Vergiss (nicht das) Marihuana!

Samstag, 7. September 2013

Sag es laut!

Sandra, 34, zog in ihrer Studentenzeit von Kirchberg nach Wien und blieb dort. In den nächsten Jahren wurde die Studentenbude ein Zuhause, der Job wurde zum Beruf und Tobias wurde vom „G'schichtl“ zum Verlobten. Sandra wuchs „im Ländlichen“ auf und wusste, dass ihre Hochzeit nicht ohne der traditionellen Bräuche auskommen wird. Das lag weniger an der schön geplanten Hochzeit selbst, sondern viel mehr an den Gästen.

Die Freundinnen freuten sich über einen „unvergesslichen“ Polterabend mit selbst bemalten T-Shirts, einem Zug durch die Gemeinde und über den Verkauf lustiger Sex-Utensilien, welche sie im Internet erstanden hatten. Sie wusste, dass sie in der Kirche heiraten wird, weniger deshalb weil sie den Klerus für zeitgemäß hält, sondern viel mehr weil ihre Mutter immer vom weißen Kleid in der Kirche träumte, wenn sie von „Sandras großem Tag“ sprach. Sie ahnte, dass sie eine Mitternachtseinlage bekommen wird, weniger weil sie Angst hatte, dass keine Stimmung aufkommen würde, sondern weil sie wusste, dass die „Kirchberger Blaskapelle“ seit Wochen Sketches einstudiert, um sie als Überraschung zu ihrer Hochzeit aufzuführen. Obwohl sie das alles nicht unbedingt unter ihrer Traumhochzeit - zu zweit barfuß am Strand getraut von einem Buddhistischen Mönch - verstand, war sie doch bereit all die Traditionen zu erdulden und trotzdem ihre Traumhochzeit im Heimatort zu feiern (das mit dem Strand würden sie dann einfach auf der Hochzeitsreise nachholen).

Sie sagte ja zur Kirche, sie sagte ja zur Hochzeitszeitung mit peinlichen Kinderbildern von ihr am Cover und sie sagte ja zur 8-stöckigen Torte mit weiß/rosa Zuckerguss (Tante Anni ist begeisterte Tortenbäckerin und ließ es sich nicht nehmen, die Hochzeitstorte zu gestalten). Das Einzige, das sie nicht wollte, war „entführt“ zu werden. Sie sagte es ihrer Trauzeugin und ihren Freundinnen, sie sagte es ihren Eltern und sie sagte es ihrem Bruder. Der Tag der Hochzeit war wundervoll. In der Kirche wurde das Ave Maria vom „Kirchberger Kirchenchor“ mit Orgelbegleitung gesungen, draußen vor der Kirche wurde Reisgeworfen, dass Sandra noch Stunden später das jucken im Brautkleid spürte, die Blaskapelle spielte, laut, falsch und mit Begeisterung den Zillertaler Hochzeitsmarsch, die Buben aus der Umgebung sperrten ganz traditionell die Straße ab und verursachten einen kilometerlangen Stau und die Hochzeitstorte wurde mit Spritzkerzen in den verdunkelten Saal getragen. Ein rundum wunderschöner Abend.

An der Bar standen ein paar Jungs aus der Umgebung mit dem jüngeren Bruder der Braut. Geballtes Testosteron. Zu viele Schnäpse. „Tradition ist Tradition“. Unter dem Vorwand die Braut zum Tanz zu führen wurde sie gekidnappt. Wann sie zurückkam und wo sie in der Zwischenzeit war, ist nicht relevant. Sie kam in Tränen aufgelöst zur Hochzeit zurück, stürmte zu ihrem Mann und brach in hemmungsloses Weinen aus. „Ich hab den ganzen Scheiß ertragen und das Einzige, das ich wollte war, den ganzen Abend mit meinem Mann zu verbringen. Deshalb wollte ich nicht entführt werden“.

Durch diese dumme Aktion war in der Familie etwas auseinander gebrochen. Aber wie kam es zu diesem Hochzeits-Eklat? Sie hatte es doch kommuniziert. Ja, hatte sie. Aber nicht laut genug. Sandra hatte keine Schuld - mit dieser Eskalation konnte niemand rechnen. Wir können aber daraus etwas lernen. Wenn du einen ganz großen Wunsch hast, dann sag ihn so früh als möglich und sag es LAUT! Wenn du nicht entführt werden willst, schnappe dir ein Mikrophon und sag deinen Gästen, dass du den Abend noch immer frisch verliebt an der Seite deines Mannes verbringen willst. Dein Wunsch wird mit Sicherheit in Erfüllung gehen, denn niemand möchte in des Wunschbrechers Haut stecken – und den Unsicherheitsfaktor „kleiner Bruder“ ernenne schon im Vorfeld zu deinem „Bodyguard“.

Bild: M.E./pixelio.de

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Gute Rat ist teuer? Bei uns nicht! Mehr Tipps für deine Hochzeit findest du bei uns. Zum Beispiel hier:

* Vergiss die Hochzeitsspiele!
* Werde persönlich!

Dienstag, 27. August 2013

So wurde geheiratet – Cornelia + Andreas


Theoretisch gibt es viele Dinge, die eine Hochzeit zu einem gelungen Fest machen. Praktisch kommt dann aber vieles anders als man denkt und was als Highlight gedacht war, geht als Nebenschauplatz unter, während sich der spontane Hochzeitstanz zum Höhepunkt des Festes etabliert, ganz von alleine. Ein Fest zeigt seine Qualität eben erst beim Feiern. Zum Glück haben ja schon einige Menschen vor euch eine Hochzeit gefeiert. Warum also nicht auf deren Erfahrungswerte zurückgreifen! Wir haben bei unseren verheirateten Freunden genau nachgefragt:


Diesmal: Cornelia + Andreas


Im späten Frühling 2009 traten Cornelia und Andreas vor den Traualtar. „Wir wollten in einer warmen Jahreszeit heiraten, aber nicht unbedingt zu heiß wie im Hochsommer. Da uns der Frühling mit bunten Blumen auf den Wiesen mehr zusagt, als der Herbst mit bunten Blättern haben wir uns schließlich für eine Juni-Hochzeit entschieden,“ meint Cornelia zu ihrer Terminwahl.

Wieviel Zeit habt ihr euch eigentlich für die Vorbereitung genommen?

Bei uns lief alles ganz klassisch ab. Der Heiratsantrag kam im Frühling des Vorjahres und danach begannen wir auch gleich mit den Vorbereitungen.


V
on wem habt ihr bei den Vorbereitungen Hilfe bekommen und wenn ja, was war die größte Hilfe?Eigentlich haben und wollten wir alles alleine organisieren. Nur bei der Auswahl des Brautkleides sowie auch des Hochzeitsanzuges haben wir uns Unterstützung von unseren Trauzeugen geholt. ;-)

Wie viele Gäste waren in der ersten Planung angedacht und wie viele waren dann tatsächlich auf eurer Hochzeit? 

Wir wollten die Hochzeit nur im engsten Freundes- und Familienkreis feiern. 30 Gäste waren für die Hochzeit eingeladen und sind auch tatsächlich erschienen.


Wie groß war der Anteil Familie/Freunde/Kollegen?

Der größte Teil unserer Gäste war aus der Familie. Aber auch unsere besten FreundInnen durften nicht fehlen. Von den KollegInnen wurden nur jene eingeladen, die auch zu unseren FreundInnen zählten.

Wo hat die Hochzeitstafel statt gefunden?

Die Hochzeitstafel fand in einem wunderschönen Bauernhäuschen statt, dass im Garten eines Gasthauses stand. Es war urig-gemütlich und hatte auch eine kleine Bühne für die Band. Im ersten Stock gab es außerdem drei Schlafzimmer, wo wir übernachten konnten. Außerdem war das dazugehörige Gasthaus ideal für die Brautentführung – nicht zu weit weg und doch wo anders. Einen Bezug zur Location gab es nicht. Es war einfach ein Glückstreffer.

Könnt ihr euch noch erinnern, was ihr euren Gästen serviert habt?

Nach der Kirche gab es eine Agape mit Kuchen, Brot und Wein.

Das Menü:

Als Aperitiv beim Empfang gab es Prosecco und Schilchersekt.
1) Kräuter-Frischkäseterrine auf Blattsalat
2) Cremesuppe der Saison
3) Wildschweinfilet mit hausgemachten Erdäpfelnockerln und Gemüse oder
Forellenfilet mit Petersilkartoffeln und frischem Kräuterpesto
4) Hochzeitstorte

Was war die beste/unnötigste Ausgabe auf eurer Hochzeit?

Abgesehen vom Brautkleid ;-) war die beste Ausgabe wohl für die Band. Sie brachte die richtige Stimmung in die Feier und war einfach super zum Tanzen. Als unnötig kann ich eigentlich gar nichts bezeichnen. Alles hat die Hochzeit zu dem gemacht, was sie im Endeffekt war.

Gab es Unterhaltungsprogramm?

Ein richtiges Unterhaltungsprogramm gab es nicht. Jedoch hat die Band ein bisschen durch den Abend geführt und ein paar Spiele wurden von unserer Familie und FreundInnen eingebracht.

Was war die beste oder schönste Idee auf eurer Hochzeit?

Die schönste Idee kam von meiner Schwester, die für die kirchliche Trauung überraschender Weise eine Sängerin organisiert hat. Gänsehautstimmung!

Welchen Teil der Hochzeitsfeier habt ihr besonders genossen?

Wir haben die Hochzeit von vorne bis hinten genossen. Angefangen von den Vorbereitungen, der Trauung und schließlich der Feier war alles perfekt.

Würdet ihr das Fest noch mal feiern: was würdet ihr bei der Planung anders machen?

Rein gar nichts! Eventuell noch einen Tag dran hängen! ;-)

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Mehr Hochzeitstipps gefällig? Dann lest zum Beispiel einfach hier weiter:

* Brautkleid bleibt Brautkleid - aber anders!

Donnerstag, 23. Mai 2013

Vergiss die Hochzeitsschuhe...!

Irgendwann gab es eine Zeit in der Schuhe einzig die Funktion hatten, den Fuß vor Kälte und Schmutz zu schützen. Das war vor 5.500 Jahren – so alt ist das älteste Paar Lederschuhe, das vor kurzem irgendwo in Armenien ausgegraben wurde. Seit 5.500 Jahren entwickeln sich Schuhe also zum Statussymbol und das ist schmerzhaft. Im 15. Jahrhundert etablierte sich in Spanien die Chopine, ein Damenschuh mit zehn Zentimeter hohen Absätzen. Allerdings weniger um die Fesseln zu betonen, sondern um dem Matsch auf der Straße zu entgehen. Im ständig überschwemmten Venedig gab es Schuhe mit 70 Zentimeter hoher Plateausohle. Damit man mit diesen Dingern überhaupt gehen konnte, brauchte man Bedienstete, was wiederum ein Indikator für Reichtum war und bis heute so blieb. Je höher die Absätze desto teurer das Schuhwerk.

Wo Komfort beginnt, hört Mode auf. Mode ist nach außen gerichtet, man zieht sich für die anderen an. Das Bequeme zieht man hingegen nur und ausschließlich für sich selbst an. Die 14 Zentimeter Absätze und das enge Kleid, in dem man sich nur in Trippelschritten fortbewegen kann, sind nicht für einen gemütlichen Fernsehabend mit Kuscheldecke, Schokolade und einem Glas Kakao auf der Couch gedacht.

Man kann davon ausgehen, dass Menschen sich aus repräsentativen Gründen den modischen Vorgaben unterwerfen. Sitzt sie im Schlabberpullover vor dem Fernseher, dann ist sie allein und gönnt sich Bequemlichkeit und High Heels bedeutet Repräsentieren - egal ob Business oder Braut.

Eine Hochzeit ist wahrscheinlich die Pariser Fashionshow des Repräsentierens – vor allem für Gäste. Die Braut ist aus dem Schneider. Der Bräutigam auch. Er Schwarz, sie weiß – wenn sie etwas anderes machen: selber Schuld. Aber wir Gäste bekommen bei jeder Hochzeitseinladung eine bekleidungstechnische Panikattacke: „Was zieh ich an?“

Kleider werden Wochen vorher ausgesucht, selektiert und abgesprochen, Make-up geplant und vergessene Anzüge aus der Reinigung geholt. Wer in bequemen Kleidern auf eine Hochzeit kommt, tut dies entweder demonstrativ oder aus Ignoranz. Letzteres kann man ruhig als österreichische Spezialität bezeichnen.

Etwa der Auftritt in Trecking-Sandalen und Fleecepulli. Trekkingsandalen zählen tatsächlich zu den meistverkauften Schuhen in Österreich. Ein Zwitter zwischen Halbschuh und Sandale, bequem, atmungsaktiv und für Hochzeiten absolut ungeeignet. Auch wenn bei Christopher Kane, Miu Miu und der Resort-Kollektion von Prada diese Ausgeburten der Hässlichkeit angesagt sind, so berechtigen sie damit nicht zum Besuch einer Hochzeit, auch wenn es gemütlich ist.

Barfuss am Strand ist die einzig gesellschaftlich anerkannte Form um fuß-schmeichelnd zu einer Ehelichung zu treten, Trekkingsandalen nie. Wir müssen uns damit abfinden: schöne Schuhe bleiben unbequem. Gerade auf Hochzeiten ist der Gast genötigt, sein Schuhwerk stundenlang am Körper behalten zu müssen. Schuhe ausziehen und Füße massieren, wird leider weder in der Kirche, noch bei Agape oder Tafel als „völlig normal“ bezeichnet. Deshalb ist das wichtigste Bekleidungsstück des Tages: bequeme Schuhe. Nachdem man „die schönen Schuhe“ zumeist das ganze Jahr im Schrank stehen hat und nur zu Taufen, Hochzeiten und Firmenweihnachtsfeiern herausholt, vergisst man das Leid, welches dieses Paar Schuhe einem jedesmal angetan hat. Aber wenn man in der Kirche steht, ist es zu spät, um über die Bequemlichkeit von Schuhen nachzudenken und wie man aus schmerzenden Schuhen nicht schmerzende macht. Es gibt viele Anleitungen und Hausmittel zur Schuhdehnung, wir testeten für euch:

„Pinkle in den Schuh, das haben wir damals beim Bund auch gemacht und hatten nie Blasen an den Füssen, weil....“
Ich will es eigentlich gar nicht so genau wissen. Der (einzige) Vorteil ist, dass man genau weiß woher der beißende Geruch an diesem heißen Sommertag kommt.

Fazit: Ekelig – sowohl der Anblick des Schuhbepinkelns, als auch das Tragen.

„Schütte ein ¼ Glas Schnaps in den Schuh.“

Nach dem Schütten gleich den Fuß für zwei Stunden nachstecken oder leere den Schnaps in dich. Wenn du genug davon trinkst, gehen die Schmerzen vielleicht auch weg. In der Testreihe konnte für beide Thesen keine Bestätigung gefunden werden – zumindest kann sich niemand daran erinnern. Dass es funktioniert haben dürfte, zeigt, dass die Schuhe seit diesem Testabend wunderbar passen. Welcher der beiden Wege der richtige war, konnte leider nicht mehr nachvollzogen werden. Wir bitten um Entschuldigung.

„Blasenpflaser“

Klingt gut, ist es aber nur selten. Blasenpflaster eignen sich manchmal bei High Heels mit Riemchen und nur bedingt für alle anderen Schuhprobleme. Wenn der Schuh ohnehin schon zu eng ist, weshalb klebt man noch eine Schicht zwischen Fuß und Leder? Zwar ist es anfangs eine Erleichterung, doch spätestens nach drei Stunden hat sich das Pflaster vom Fuß gewuzelt und die Reiberei beginnt von vorne. Blasenpflaster eignen sich aber großartig bei Nähten oder bei reibenden Innenfutter.

Erkenntnis: Blasenpflaster die in einer Socke kleben bleiben, sind schwer abzubekommen.

„Stopf' ein feuchtes Geschirrtuch in den Schuh“

Kann man, muss man aber nicht. Dass Nässe nicht das beste Pflegemittel für Leder ist, dürfte sich bis ins 21. Jahrhundert durchgesprochen haben. Es funktioniert zwar, aber achten sie darauf, dass der Schuh langsam trocknet oder kurz nach dem befeuchten den Schuh für 2 Stunden am Fuß trockenen lassen. Direkte Sonne, Heizkörper oder Fön zum Trocknen sind zu vermeiden.

„Trag die Schuhe mit alten Socken zu Hause ein“

Funktioniert, wenngleich es länger dauert als andere Möglichkeiten der Schuhstreckung. Abends beim Fernsehen mit getragenen dicken Socken und neuen Schuhen sitzen, sieht zwar seltsam aus, hilft aber. Ganz gewiefte befeuchten die Socken noch und lassen sie am Fuß im Schuh trocknen.

„Dehnungsspray“

Der Nachteil des Sprays ist, dass er nur (echtes) Leder dehnt und nicht die Nähte oder das Futter. Wenn sie Dehnungsspray verwenden, vergessen sie nicht auf die Schuhstrecker. In manchen Fällen ist es vorgekommen, dass der Spray außen auf das Leder aufgetragen wurde – das ist falsch. Spray wird IN den Schuh und nicht AUF den Schuh gesprayt. Dann gleich tragen oder Schuhspanner.

„Schuster“


Der meist grantig-sympathische Herr mit der Lederschütze, in dem Laden der immer wie nach einer Bestätigung der Chaostheorie aussieht, ist der wahre Fachmann für ihre Schuhe. Legen sie voll Vertrauen ihre Hochzeitsschuhe auf den Tresen, zeigen sie ihm die drückenden Stellen und ein paar Tage später bekommen sie neue bequeme Wohlfühlschuhe – ganz ohne Stress.

Das alles gilt natürlich nur, wenn ihr nicht am Strand oder auf einer Sommerwiese heiratet, denn dort herrscht absolutes Schuhverbot!

Nichts fühlt sich angenehmer an als frisch gemähtes Gras zwischen den Zehen.

Bild: Uwe Wagschal/pixelio.de
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Mehr Tipps von "Vergiss Franck" gefällig? Dann lest einfach hier weiter:

* Bitte früher lächeln!
* Vergiss das Spielzeug nicht!

Freitag, 17. Mai 2013

„Einfach heiraten!“

Wenn Journalistin heiraten...wird da gleich ein Buch daraus. So geschehen bei der Hamburgerin Stefanie Luxat. Im Juli 2011 geheiratet, 2013 den Brigitte-Ratgeber „Einfach heiraten! - Das Hochzeitsbuch“ veröffentlicht, gibt Luxat Tipps und Tricks zum großen Tag und zwar vom ersten Tag der Planung an bis zu den Flitterwochen.

Das Buch teilt sich in sechs grosse Kapitel und zwar „Stilsuche“, „Einladen“, „Outfit“, „Dekoration“, „Erinnerungen“ und „Es ist soweit“. Neidlos muss man anerkennen: allein das Layout begeistert. Irgendwie so typisch Hamburg, wurde mit Liebe zum Detail bebildert und verschönert, was sonst an manchen Stellen nicht ganz so viel hergibt. Zum grossen Teil sind die Ideen allerdings wirklich innovativ, die Tipps hilfreich und die Beschreibungen der eigenen Erfahrung gut untergebracht. Alles in allem ist dieses Hochzeits-Helferlein mit einem Preis von 20 Euro bestimmt eine gute Investition, vor allem für all jene, die sich im Anfangsstadium der Hochzeitsplanung befinden.

Unser absoluter Lieblingstipp im Buch: die Gesprächsthemen-Tafel. Stellt auf jeden Tisch ein kleine Tafel mit möglichen Gesprächsthemen auf. Sollte die Konversation tatsächlich mal ins Stocken kommen, kann das echt eine Hilfe sein. Die Themen-Vorschläge im Buch: *Einbruch an Weihnachten, *Fesselsex, *Flugzeugabsturz, *Doofe Chefs, * Welpen, *Nie wieder Hochzeit. Als PS und PPS wird noch hinzugefügt: „Anja hat mal mit Robbie Williams geknutscht!“ und „Und Elke mit dem Kellner an der Bar“. Ja, klar das darf ruhig lustig sein, ist ja auch eine Hochzeit! Auf ihrer Seite www.ohhhmhhh.de bietet Luxart übrigens einen kostenlosen Download von so einer Gesprächsthemen-Tafel an, sehr cool!

Und hier könnt ihr das Buch kaufen.

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Noch mehr von Franck? Das gibt es hier:

* Werde persönlich!
* Die Menükarte - ein Exkurs!

Sonntag, 12. Mai 2013

Brautkleid bleibt Brautkleid – aber anders!

Ja, klar man kann sein Hochzeitskleid für viel Geld in einem Brautmodenladen kaufen. Für diesen wichtigen einen Tag möchte jede Frau so gut als möglich aussehen und das ist vielen viel Wert. Verstehen wir!

Für all jene, die es gerne etwas günstiger hätten, haben wir hier einige sehr schöne und kreative Alternativen:

* FashionID
Hier bekommt man alle Marken, alle Grössen, alle Farben. Modebewusst und individuell sind zwei Schlagworte, die immer gut funktionieren. Hier wird gehalten, was man verspricht! Ein Glück findet sich eine eigene Abteilung, die nur den Brautkleidern gewidmet ist – und auch für den Bräutigam gibt es von Anzug über Krawatte und Stecktuch Ausgesuchtes für den großen Tag.

* Dawanda
Der per selbstdefinition „größte Online-Marktplatz für Handgemachtes in Europa“ bietet Desingerware zum kleinen Preis. Hier können junge kreative Menschen ihre Waren feilbieten, der kluge Shopper greift zu. Das Gute: es gibt im Moment eine eigene Hochzeits-Shoppingbereich. Dort gibt es vom schönen, günstigen Brautkleid bis zu ausgefallenen Accessoires wirklich alles.

* Etsy
Und wer beim einen nicht fündig wird, der geht einfach zum anderen. Etsy ist wie Dawanda ein Online-Raum für Designer und Bastler. Auch hier gibt es alles mögliche und viel davon – auch Brautkleider.

* Asos Marketplace
Der britische Online-Shop Asos hat an sich schon cooles Zeug, auch Hochzeitskleider. Noch spannender ist die Abteilung "Asos Marketplace". Es handelt sich dabei um eine Art Online-Secondhand-Laden. Natürlich ist hier auch eine große Sektion den Braukleidern gewidmet. Und wenn euch die Idee, euer Brautkleid wurde schon mal getragen nicht behagt, die Preise werden es mit Sicherheit tun.

* Monsoon
Die große Schwester von Accessorizes führt sowieso einfach bezaubernde Kleider. Nicht ganz billig bei den Freizeitkleidern, ist Monsoon ein absoluter Smart-Shoppper-Tipp am Brautkleid-Sektor. Zum Teil gibt es echte Monsoon-Shops, wo man auch eine kleine Auswahl der Brautkleider findet (etwa in Wien am Graben), aber Online steht einem natürlich die gesamte Palette zur Verfügung.

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Mehr gute Tipps gefällig? Dann lest doch mal hier weiter:

* Vergiss die Peinlichkeiten am Polterabend!
* Vergiss den DJ!

Donnerstag, 2. Mai 2013

Vergiss die Hochzeitspiele!

Hochzeitsfeiern, die nicht schön geplant sind brauchen unbedingt Hochzeitsspiele. Unpassende Tischanordnung, falsche Gästeliste, unpersönlichem Ambiente, zielgruppenverfehlendes Line-up der Band und die Stimmung ist spätestens nach dem Essen kollabiert. Was bleibt ist Langeweile und Alkohol. Im fatalen Glauben durch ein Hochzeitsspiel etwas „Pepp“ in die Veranstaltung zu bringen, greifen die „Verantwortlichen“ zu grauenhaften, menschenunwürdigen Belustigungen. Die Zahl der Spiele ist ebenso Legion, wie die peinlich berührten Bräute, die dabei zusehen müssen, wie der frisch Angetraute fremde Frauenbeine begrabscht, nur um zu erkennen, welches Frauenbein ihm am ähnlichsten dem seiner Frau erscheint. Ehepaare, die für Geldscheine am Boden kriechen müssen, erwachsene Männer die als Baby verunstaltet in ein Laken gehüllt, rücklings von ihrer Frau mit Schokopudding beschmiert werden und viele andere Unrühmlichkeiten der Partyunterhaltung für 12-jährige haben sich in die Hochzeiten bedingungslos eingebrannt. Der Spaßwert ist für Braut und Bräutigam sehr übersichtlich.

Kein Erwachsener mit einem halbwegs vollständigen Chromosomensatz würde sich im Normalfall so einem Unsinn hingeben. Warum soll eine Braut ausgerechnet am schönsten Tag ihres Liebeslebens, mit verbundenen Augen ihren frisch vermählten Mann mit Schokopudding füttern wollen?

Natürlich gibt es Spiele, die auf das Brautpaar abgestimmt sind. Wie zum Beispiel das Schuhspiel (das Brautpaar sitzt mit dem Rücken zueinander und muss durch Heben eines Schuhs Fragen des Zusammenlebens beantworten). Grundsätzlich nette Idee, allerdings für die Gäste langweilig. Dem Gast ist das Wissen, wer von beiden der bessere Koch ist, zumeist egal, auch wer von beiden öfter die Toilette putzt, ist den Hochzeitsgast eine redundante Information. Der Gast langweilt sich während dieser Spiele. Aus Anstand würde das ein Gast aber nie zugeben. Um ein Fest für alle zu machen, müssen solche Hochzeitsspiele (wenn sie überhaupt sein müssen) interaktiv sein. Alle Gäste sollen ins Spiel mit einbezogen werden. Zum Beispiel das Schuhspiel, nur nicht mit dem Brautpaar, sondern mit den Gästen.

„Wer ist der bessere Koch? Claudia oder Sebastian“ und die Gäste voten mittels einem Damen und einem Herrenschuh. Das wäre zwar eine Verbesserung, aber noch immer etwas langweilig.

Variante: Man nimmt seltsame oder lustige Begebenheiten aus der Vergangenheit der beiden, die nur wenige Gäste wissen.

Claudia flitzte, weil sie eine Wette verloren hatte, in ihrer Studienzeit am UCLA einmal über den Campus. Frage: Wer von beiden rannte tagsüber schon einmal nackt über eine Straße?

Sebastian jobbte in den Ferien im Büro einer kleinen Postfiliale. Weil er eine Verabredung mit Claudia hatte, drehte er den Zeiger der Bürouhr 10 Minuten nach vor, damit er früher zum Date gehen konnte.

Frage: Wer von beiden drehte die Bürouhr nach vor, um früher zum Date gehen zu können? usw.

Die Gäste stimmen ab, wem von beiden sie dies zutrauen würden. Die Überraschung für manche Gäste ist garantiert, die Unterhaltung bei der Auflösung der Frage ebenso. Wenn der/die SpielleiterIn ein wenig recherchiert, findet sie/er sicher genug Material, das sich für die Fragestellung eignet. Die Sensibilität sollte aber nicht fehlen. Fragen im Zusammenhang mit Ex-FreundInnen oder zu persönliche Dinge, sollten tunlichst vermieden werden!

Fazit: Wenn es wirklich, unbedingt, unvermeidlich sein muss, dass Hochzeitsspiele veranstaltet werden, dann bitte ohne Peinlichkeiten, Erniedrigungen der Braut oder des Bräutigams und ohne Langeweile für uns Gäste. Ein Spiel reicht als Abendeinlage völlig. Stimmt das Spiel auf das Brautpaar ab und bezieht die Gäste mit ein.

Vergesst nicht: An die Spiele erinnert sich nach einem Jahr niemand mehr, an die Herzlichkeit des Tages jeder.

Mittwoch, 17. April 2013

„Einen Playboy, ein Motorsport, ein Hustler und so ein Brautmagazin bitte“

Männer haben es in der Zeit der Hochzeitsplanung nicht leicht. „Schatz, das ist nur Blumenkram und so. Das interessiert dich eh nicht." Mit solchen oder ähnlichen Sätzen werden Männer bei der Hochzeitsplanung ausgebootet. Oder der Mann wird miteinbezogen: „Schatz, möchtest du lieber die rosa oder doch  die pinken Servietten für die Tafel?“. Die Zahl der zuckerlrosa überladenen Hochzeiten ist Legion und somit ein Zeichen der Unterlegenheit der Männer in der Hochzeitsplanungswelt. Männer emanzipiert euch! Wie ihr das machen sollt, werdet ihr hier in diesem Blog sicher nicht erfahren. Einerseits weil jede Frau so wundervoll individuell ist und andererseits: viel zu gefährlich!

Tatsache ist aber, dass ein eklatantes Ungleichgewicht zwischen Frau und Mann in medialer Hochzeitsberichterstattung zu erkennen ist. 38 Seiten die schönsten Frisuren für die Braut, 16 Seiten die traumhaftesten Hochzeitsschuhe, Sonderbeilage: Hochzeitshoroskop für Mai-Sept. So wählen sie das richtige Kleid und Make-Up! Männer finden sich in Hochzeitsmagazinen zumeist nur als romantisches Neben-der-Braut-Steh-Utensil wieder, damit das Kleid besser zur Geltung kommt. Es gibt kein Cover in der Geschichte von Hochzeitsmagazinen auf dem die Braut nicht erwähnt wäre. Bräutigamlose Titelblätter sind noch immer Status Quo.

Ich wünsche mir ein Magazin nur für den Bräutigam. 32 Seiten mit den besten Anzügen für die Hochzeit. 12 Seiten bequeme Herrenschuhe: Außen Budapester - innen Nike. Die besten Locations für den Männerpolterabend, Abenteuerurlaub Hochzeitsreise "Was alles schief gehen kann und wie ich darauf reagiere", Tischdeko "Es muss nicht immer rosa sein", die besten Steakgerichte für die Hochzeitstafel - Themen gibt es genug, um bei den „Herren des Hauses“ mehr Interesse für das Liebesfest deines Lebens zu wecken. Bitte liebe Großverlage, ihr habt die Möglichkeit, weil kein Mann ernsthaft mit einem pinken Brautmagazin und unterm Arm ins Kaffeehaus gehen würde.

Donnerstag, 11. April 2013

Der Hochzeits-Super-GAU!

Hunderte Menschen jubeln einem zu, während man sich das Ja-Wort gibt. Was sonst den Adeligen dieser Welt vorbehalten ist, wurde für ein „normales“ Paar Wirklichkeit. Die Crux an der Geschichte: ein Einkaufszentrum, eine Blitzhochzeit und eine überrumpelte Braut...

Die Pro7-Sendung „Flash“ ist vermutlich einigen von euch bekannt. Detlef D! Soost und Charlotte Engelhardt moderieren diese Sendung, in der es darum geht, Menschen mittels Falshmob eine emotionale Nachricht zu überbringen. „Würde mir jemand so eine gigantische Überraschung machen, würde ich in Tränen zerfliessen“, meint D! Soost medienwirksam. Allein, wie toll ist es denn wirklich so überrascht zu werden? Natürlich gibt es eine Hochzeits-Episode des Formats, denn was ist schon emotionaler als eine Hochzeit? Dank Pro7 wird der schönste Tag im Leben für die Braut zu einem Debakel, wenn man sichs genau überlegt. Chronologisch läuft die Sendung wie folgt ab: ein Paar bummelt durch ein Einkaufscenter, plötzlich beginnen die Menschen rund um das Paar zu tanzen. Der Bräutigam in spe (später kurz "Er" genannt) verschwindet kurz, die Braut in spe (kurz "Sie") wird von ein paar Tänzerinnen an der Hand gepackt und eine Runde durchs Einkaufscenter gezerrt. Dann steht Er wieder vor Ihr und – macht ihr einen Heiratsantrag. Die Menge johlt. Sie -

kurzer Exkurs: selbst wenn es sich bei Ihr nicht um eine eitle Person handelt: wer möchte vor Kamera und hunderten Menschen einen Heiratsantrag bekommen, wenn er den „Schnell-Drübergeworfen-Haare-wasche-ich-morgen-kein-Make-up“-Look trägt? Ich vermute der Wert liegt im einstelligen Prozentbereich

- freut sich vielleicht, ist aber vor allem von der Menschenmenge offensichtlich verstört, ganz zu schweigen vom Einkaufscenter-Flair. Und es kommt noch besser: Er bittet Sie, ihn sofort zu heiraten. Sie sagt natürlich „Ja“ - hunderte Menschen um sie herum und sogar Freunde und Familie sind im besten Outfit anwesend – wer kann in so einer Situation auch „Nein“ sagen? In windeseile wird ihr ein Hochzeitskleid übergeworfen, sie wird vor den Standesbeamten gezerrt, Luftballone regnen vom Himmel, die Menge johlt. Das ganze Procedere dauert alles in allem 15 Minuten. Das war es dann, das besondere Erlebnisse, auf das sich andere Monate manchmal Jahre lang vorbereiten.

Sollte die Gute nicht explizit erwähnt haben, dass ihr an der Hochzeit selbst nichts liegt, sie aber gerne verheiratet wäre, handelt es sich dabei wohl um den absoluten Super-Gau in Sachen Hochzeit. Hier zum selbst Überzeugen:

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4

Und natürlich gibt es dazu ein amerikanisches Vorbild:



Vielen Dank an Julia T. für die Links!


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Ihr findet dieses Hochzeitskonzept genauso schrecklich wie wir? Dann lest doch mal hier weiter:

* Vergiss den Sommer-Termin!
* Hochzeit abroad!


Dienstag, 9. April 2013

Wir wollen ein Familienfest und keine Teenager-Party!

Harsche Kritik hagelte es für den letzten Blogeintrag „Vergiss den DJ“.

Leser Anonym meinte:


„Vergiss den Fotograf, hat ja jeder ein iPhone mit Kamera...

Der Vergleich stimmt, denn gleich wie der Fotograf das Auge fürs Bild hat, hat ein guter DJ das Auge zu was die Gäste als Nächstes abgehen und die Tanzfläche zum brennen bringt.

Und darum muss man einen "Freund" an der eigenen Hochzeit als Gratis-DJ engagieren der ins Mikrofon krächzt. Apropo Mikrofon, das steht dann bestimmt gratis da und funktioniert 100%. Ne, ganz vergessen, irgendwoher braucht es eine funktionstüchtige Anlage die dann der "Mikrofreund" bestimmt ohne Instruktion bedienen kann...

Wer das Risiko eingehen will viel Vergnügen, und wie gesagt, die Freunde können auch noch gleich den Fotografen ersetzen, Kamera hat ja schliesslich auch jeder.“

und weiters:

„Besser können sich Wiedersprüche echt nicht präsentieren:

"Wenn Onkel Kurt die Hochzeitsband aussucht, dann bist Du hier falsch" steht im Titel dieser Homepage.

Nun sollen aber die Gäste die Musik selber wählen und auf CD verbannen, also auch Onkel Kurt schmeisst seine Zillertaler drauf, anstatt die Brüder lebhaft zu präsentieren.

Wo ist da der Unterschied?“


Liebe Leser mit Hang zum Drüberlesen,

der Text sagt nicht, dass man auf einen DJ verzichten SOLL, sondern KANN. Allerdings, wenn ich mir einige dieser "einfühlsamen" DJs anhöre, dann MUSS sogar aus viel mehr Gründen, als nur auf Grund des Preises, auf den "DJ" verzichtet werden, so mies, immer gleich und unkreativ ist das Line- Up der Wochenend-Hobby-DJs mit übertriebener Gewinnorientierung (WHDJ), welche ihre Dienste als Hochzeits-DJs anbieten.

Der Vergleich mit Fotografen hinkt. Schöne Fotos zu machen ist ein kreativer Schaffensakt und wenn der DJ nicht Peter Kruder oder Gareth Emery ist, dann besteht die "Kunst" des Hochzeits-DJs in Mp3s auf einer Liste am Monitor anklicken. (Falls der WHDJ jetzt vor Kränkung aufjault: der Schreiber dieser Zeilen hat 19 Jahre internationale Szene-Kenntnis).

"OH", wird nun der Wochenend-Hobby-DJ rufen, "der hat ja keine Ahnung! Ich moderiere ja SO schön die Lieder an."

Ja leider:

"Bei der nächsten Nummer, wusste ich, dass ich bei dieser Sängerin keine Chance hab. Die hat eine doppelte Verneinung im Namen: NEE NAA – JAAA richtig erkannt: Nena mit 99 Luftballons. Das wünschen wir auch unserem Brautpaar heute Nacht!" Diese kreative Anmoderation hörten wir mindestens auf drei (von einander unabhängigen) Hochzeiten zum selben Lied von drei unterschiedlichen "DJs".

Mit Freunden und Familie hat man gemeinsame Erinnerungen, Rituale und Lieder. Im ersten Urlaub nach der Matura (Abitur) fuhren Thomas, Martin und Frank drei Wochen nach Mexiko. Thomas stellte für die Hochzeit eine Tracklist zusammen und erzählte zwischen den Liedern kurz wann und wo sie dieses Lied hörten. Darunter war nicht nur „ihr“ Mexico-Song“ sondern auch das Lied, zu dem der Bräutigam das erste mal in einer „Disco“ tanzte. Wenn der beste Freund die Nummer anmoderiert, kann da kein DJ der Welt (emotionell) mithalten.

"Als wir, Christiane (Braut) und ich durch Australien reisten, war das UNSER Lied", sagt Freundin Steffi als Anmod, was sicher persönlicher ist, als ein partygeschreifixierter Wochenend-DJ. Das Lied war zwar Pearl Jams Version von Last Kiss und für eine Hochzeit nicht unbedingt geeignet, aber die persönliche Komponente wiegt jede Textunzuläglichkeit auf.

Der Trend bei der modernen, urbanen Hochzeit geht weniger in Richtung Saufgelage mit Band, sondern näher zu einem Fest mit Freunden und Familie ohne Polonäse und eingespieltem Tusch bei der Präsentation der Spritzkerzentorte im Traumschiffstil.

Was Sie, lieber Anonym, vergessen, ist der familiäre Wert des Zusammenstellens der Musikstücke für die Hochzeit.

Man trägt etwas zur Feier bei, fühlt sich „verantwortlich“, man ist Teil der Feier und nicht nur Zuschauer. Wir wollen nicht einen ganzen und zumeist sehr motivierten Berufsstand in Frage stellen. Wir wollen die Hochzeit mehr als Fest mit Freunden und Familie zeigen, mit soviel persönlichem Anteil der Gäste wie möglich. Wir zeigen Alternativen zur klassischen Hochzeit mit Fremd-DJ, veralteten Ritualen und peinlichen Spielen. Wir wollen ein Familienfest und keine Teenager-Party!


PS: Hochzeits-DJs gibt es gute und weniger gute. Dieser zählt zu den ganz anderen.


Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 


 

Samstag, 30. März 2013

Bitte früher lächeln!

Bereits in unserem letzten Beitrag sind wir kurz darauf eingegangen, dass das Heiraten in China besonders intensiv zelebriert wird. Ein schöner Brauch, der sich eigentlich auch in unseren Breiten durchsetzen sollte, ist das Hochzeitsfoto machen - Wochen vor der Trauung.

Klar, um die obligaten Gruppenfotos am „schönsten Tag im Leben“ will man ja nicht umfallen, aber die ganzen Fotos von Braut und Bräutigam, die viel Zeit am ohnehin schon stressigen Hochzeitstag in Anspruch nehmen, können getrost ein, zwei Wochen vor der eigentlichen Trauung aufgenommen werden. Kleid und Anzug sind zu diesem Zeitpunkt ohenhin schon fertig. Frisur und Make-up der Braut können ja gleich auch als Probe für den großen Tag aufgetragen werden und man spart sich viel Zeit am eigentlichen Hochzeitstag.

Übrigens: man muss ja den Gästen nicht unbedingt verraten, dass die Fotos bereits im Kasten sind. Stattdessen kann sich das Brautpaar auf eine Stunde zurückziehen und die ersten Eindrücke auf sich wirken lassen, gemeinsam anstoßen auf den schönen Tag – und wer das nicht möchte, hat mehr Zeit für seine Familie und seine Freunde.

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Lust auf ein paar weitere Tipps für deine Hochzeit? Dann schau dir doch mal diese Artikel an:

* Heiraten 2.0
* Vergiss die Entführung!

Bild: pixelio.de/lupo

Donnerstag, 28. März 2013

Alles rot, alles teuer

Nach nur einmal Läuten drückt Sabine auf das grüne Blinken auf ihrem Telefon.
Stefanie (außer Atem): „Was ziehst du an?"
„Am liebsten würde ich bei dieser Hitze das weiße Sommerkleid anziehen“
„Tja, das geht wohl eher nicht...“
„Ich hab echt keine Ahnung was ich zu dieser Hochzeit anziehen soll. Immer der gleiche Stress. Es soll elegant, den ganzen Tag tragbar, nicht schon zu oft auf anderen Hochzeiten getragen, gemütlich sein...“
„Genau! Warum macht eigentlich keiner eine Casual-Wedding?“



In China werden jährlich 57 Milliarden Dollar in der Hochzeitsindustrie umgesetzt. Diese Summe relativiert sich natürlich mit einem Blick auf die Einwohnerzahl, aber auch auf die geschäftlichen Gepflogenheiten. Eine Hochzeitskleid-Anprobe bei Luxusdesignerin Vera Wang – in China aufgrund ihrer chinesischen Wurzeln besonders beliebt – kostet 458 Dollar, für 90 Minuten. Tja, dafür bekommt man etwas sehr exklusives – die Frühjahrs-Hochzeitskollektion von Vera Wang präsentiert sich übrigens ausschliesslich in Rot-Tönen. Ja, so ein Kleid kostet und es ist weit entfernt von „Casual“, aber man heiratet eben auch nur ein-, zweimal im Leben...obwohl so eine Casual-Hochzeit bestimmt auch mal was wäre, was ganz anderes...

Dienstag, 26. März 2013

Hochzeit, abroad!

Eine Hochzeit wird schnell zum Tretminenfeld der Befindlichkeiten: Mami hätte gerne, dass Onkel Hubert eingeladen wird. Onkel Hubert säuft, stinkt und reisst bei jeder Gelegenheit frauenfeindliche Witze. Mami besteht trotzdem auf Onkel Hubert, wegen der Familienharmonie, oder so ähnlich. Oma hätte gerne, dass kirchlich geheiratet wird, "wie sieht denn das sonst aus" und Papa hat die Gästeliste um seinen Hobby-Fussballverein und seine zehn wichtigsten Geschäftspartner erweitert. In der Versicherungsbranche sei das üblich. Und schon bist du mitten drin im Strudel der Wünsche anderer Menschen, wo es doch einmal im Leben nur um dich und deine/deinen Liebste/n gehen sollte.

Eine echte Hilfe in solchen Fällen ist die Hochzeit außer Landes. Wer weit weg von zuhause „Ja“ sagt, muss sich nicht um die Gästeliste kümmern und sich auch nicht mit Menüabfolge und Tischschmuck auseinandersetzen.

Der Klassiker


Nirgendwo ist Heiraten einfacher als in Las Vegas. Jährlich geben sich 2.000 Paare aus dem deutschsprachigen Raum das „Ja-Wort“ in Sin City. Die Anreisekosten sind vergleichsweise gering, sofern man früh genug bucht. Mittlerweile bietet sogar die Air Berlin Flüge nach Las Vegas an, Fünf-Sterne-Hotels sind nirgendwo auf der Welt so günstig zu haben wie in Las Vegas. Für die Location stehen einem diverse Wedding-Chapels zur Verfügung, aber auch die Möglichkeit, im Helicopter über der Stadt, im örtlichen Hofbräuhaus oder am Red Rock Canyon zu heiraten.

Alles, was man vor Ort braucht ein Dokument des Marriage Bureaus*, die Marriage License. Dessen Beantragung ist simpel (nur Reisepass erforderlich), das Dokument wird noch am selben Tag ausfertigt und kostet 60 Dollar. Das Büro hat täglich von 8 bis 24 Uhr geöffnet, ein Termin muss nicht vereinbart werden. Die Eheschliessung muss dann zuhaue allerdings erst anerkannt werden. Wie das funktioniert, wird hier detailliert erklärt.

Schön aber kompliziert

In den meisten Ländern der Welt wird Touristen das Heiraten nicht so einfach gemacht. Behördliche Wege, in einem Land, in dem man die Sprache nicht versteht, können dabei stressig werden und selbst Onkel Hubert wieder zu einer Alternative machen. Was man sich an Kosten für die Ausrichtung eines grossen Festes erspart, darf man hier ruhig in einen Hochzeitsplaner stecken. Die Seite „Hochzeit auf Reisen“ etwa, bietet Behörden-Service in allen möglichen Destinationen rund um den Globus. Dann muss nur noch geheiratet werden, um den ganzen Papierkram kümmern sich die anderen.

*Marriage Bureau

201 Clark Avenue
Las Vegas, Nevada 89155-1603
Tel: +1 702 671-0600


Bild: olga meier-sander/pixelio.de

Montag, 25. März 2013

Klamotten-Alternative



Das richtige Kleid für die Hochzeit zu finden, ist für Braut, Trauzeugin, Brautmutter und viele andere Gästinnen die große Aufgabe, die es im Vorfeld zu lösen gilt. Die meisten Brautmodenläden präsentieren die ewiggleichen Rüschenungeheuer, in denen selbst die wohlproportionierte Frau an Sexappeal verliert. Ganz anders präsentiert sich die Mode von „Monsoon“, der Klamotten-Abteilung von „Accessorize“. Unter diesem Link findet ihr eine wunderschöne Abteilung nur für Hochzeitsmode. Wirklich cool!



Freitag, 22. März 2013

Das „Warum“

„Österreich hat schon immer gerne geheiratet. Tu Felix Austria nube ist nicht nur ein Satz aus dem Buch „Latein für Angeber“, sondern auch ein Leitsatz mit dem sich Österreich jahrhundertelang vervielfältigte. Die Burgund, Spanien und Portugal wurden in der Hochzeitsnacht erobert. Später im Wirtschaftswunder heiratete brav und klischeehaft, die Rezeptionistin den Hoteldirektor die Sekretärin den Abteilungsleiter mit Aufstiegschancen und die Schauspielerin den Regisseur. Früher steckte oft ein Kalkül hinter der Hochzeit. Bei Spanien und der Burgund ist dies verständlich – alleine schon der prachtvollen Weine wegen war eine Einbindung ins Kaiserreich leicht zu verantworten. Die Sekretärin sah sich im Vorortevilla mit Kiesauffahrt und einer modernen Küche, die geehelichte ehemalige Rezeptionistin nennt sich nur noch Frau Direktor und die Schauspielerin erhält die schöneren Rollen. Früher mal musste Mann schon verheiratet sein um Filialleiter zu werden, früher mal musste man verheiratet sein um eine gemeinsame Wohnung zugesprochen zu bekommen, früher mal musste man verheiratet sein um gesellschaftlich anerkannt zu sein. Und Heute? Karriere ohne Ehemann ist omnipräsent, Wilde Ehe ist selbst beim Ansuchen um eine Gemeindebauwohnung kein Hindernis mehr und selbst in der Entbindungsstation wird man nicht mehr schief angesehen, wenn beim ausfüllen des Aufnahmeprotokolls „ledig“ angekreuzt wird. Die Ehe ist hinfällig geworden. Allerdings nur im klassischen Sinne. Die Ehe hat heute mehr Berechtigung den je. Es gibt heute keinen Grund mehr zu heiraten, außer den der echte Liebe, um zu zeigen das diese Beziehung etwas ganz besonderes ist, ganz ohne Kalkül.“ (Quelle: Editorial; BruderDerBraut; Hochzeitzeitung. Steffi&Martin 29.9.2012)

Und weil wir finden, dass eine moderne Auffassung der Ehe auch mit einem zeitgemässen Fest gefeiert werden soll, wollen wir ab nun versuchen, mit unseren Ideen ein stückweit dazu beizutragen, dass eine Hochzeit nicht zur lahmen Pflichtveranstaltung verkommt, sondern so berauschend ist, wie der Anlass selbst, darum!