Mittwoch, 10. Dezember 2014

Vergiss den Sommer-Termin!


Wenn man es genau nimmt, stehen für Hochzeiten genau 18 Tage im Jahr zur Verfügung...

Die beliebtesten Hochzeitstermine liegen zwischen dem 1. Mai und dem 15. September. Wenn es „klassisch“ sein soll, dann hat die Hochzeitsfeier an einem Samstag stattzufinden. Das ergibt 18 Samstage. Hinzu kommen die Feiertage. Diese fallen aber selten auf einen Freitag oder Montag. Somit fallen diese weg. Bleibt noch Pfingstsonntag. Also plus eins. Allerdings ist Pfingsten für den Großteil deines Freundeskreises der erste Urlaub des Jahres – irgendwo am Mittelmeer oder in Florenz. Es wäre eine wirkliche Freundschafts-Zerreiss-Probe, die Hochzeit an diesem Termin stattfinden zu lassen. Also 18 Wunschtage teilen sich auf 36.426* heiratswilliger Paare auf. Das wären in Österreich 2023 Hochzeiten pro Samstag (Mai-Sept.). Natürlich teilt sich das auf genügend Gastronomiebetriebe und Event-Locations auf. Aber zu glauben es gäbe über 2.000 Traum-Locations wäre doch etwas naiv. Weiters liegen diese Termine inmitten der Urlaubszeit und eine Hochzeitseinladung kann oft mehr Kopfzerbrechen bereiten, als Freude. Viele buchen ihren Urlaub schon im Winter, um im Internet die günstigsten Schnäppchen zu finden. Nicht zu vergessen sind die „Parallel-Hochzeiten“ welche in diesem Zeitraum logisch sind und einen familieninternen Diskurs auslösen kann, wenn entschieden werden soll, auf welche Feier gegangen wird. Wenn man rechnet dass pro Hochzeit 50 Gäste eingeladen sind, dann wären das 1.821.300 Gäste auf's Jahr gerechnet. Dass es da Überschneidungen gibt dürfte offensichtlich sein. Es sind aber nicht nur die Locations, die in den Hochzeitsmonaten ausgebucht sind, sondern auch Bands, Fotografen, Limousinenservice usw.

Eine Variante wäre mindestens 12 Monate vor dem Wunschtermin mit der Locationsuche (Band, Fotograph, Limousinenservice usw.) zu beginnen. Dies hat den Vorteil, dass man zumeist aus dem vollen Programm wählen kann. Und man sollte dann bereits eine „Save the Date“-Aussendung machen. Urlaube können dann geplant werden und „Gegenhochzeiten“ auch.

Eine andere Variante wäre es, den Termin in die ebenso schönen Monate September, Oktober oder sogar November und März zu legen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das ganze Land liegt in einer Event-Starre. Das Flanieren auf der Promenade im aufreizenden Kleid und dem Strohhut letzten Sommer ist schon etwas her, die Ballsaison ist in unfassbarer Ferne. Auch sonst kein echter Anlass in Sicht um sich schick zu machen. Eine Hochzeit bietet die schönste Möglichkeit sich aufzubrezeln.

Das Wetter als Argument gegen diese Monate heranzuziehen, kann nicht geltend gemacht werden, zumal die Wochenenden im Sommer (leider) zumeist verregnet sind. 2011 hat im Zeitraum 1. Mai bis 15. September nur an sieben Samstage nicht geregnet. Der größte Vorteil ist aber, dass es Nebensaison ist und Hotelzimmer oder Bands günstiger sind. Ganz abgesehen vom Personal - KellnerInnen in der Zwischensaison sind sicher motivierter und entspannter als mitten im Sommer, umgeben von stressenden Touristen.

Ein schöner Herbsttag kann auf jeden Fall beeindruckender sein, als ein heißer Sommertag. Vergiss den Sommer-Termin!

*
Eheschließungen 2011
36.426 Österreich
6.419 Wien

377.831 Deutschland
12.544 Berlin
7.371 München

42.083 Schweiz
3405 Zürich

Bild: pixelio.de


Donnerstag, 13. November 2014

Hochzeitstorte im Herbst

Neulich in der Auslage vom Demel in Wien - so schön können saisonale Hochzeitstorten sein:




Mittwoch, 22. Oktober 2014

Vergiss nicht die Hochzeitsfotos!

Sie sind neben einem Video die einzig wirklich nachhaltige Methode, sich Erinnerungen vom großen Tag zu behalten, die Hochzeitsfotos. Aus diesem Grund sollte man sich gut überlegen, wen man als Hauptfotograf für die eigene Hochzeit autorisiert. Nehmt Abstand davon, Tanti Anni mit Hobbyfotografenambition an die Linse zu lassen. Ihr spart euch damit vielleicht ein bisschen Geld, aber das könnt ihr an anderen Ecken und Enden besser tun (siehe zum Beispiel hier).

Achtet darauf, dass sich euer Fotograf drauf versteht, eine Geschichte zu erzählen. Das stupide Ablichten der Hochzeitsgäste, -torte, -location gepaart mit kreativen Filtern zaubert noch lange keine wirklichen Erinnerungsstücke. Generell solltet ihr auf alles Verzichten, was gestellt ist – ein paar Gruppenfotos und Einzelfotos des Brautpaares ausgenommen. Ein guter Fotograf fängt euren Tag für immer ein. Und damit könnt ihr Fotos wie diese sicher vermeiden.



Bild: Wikipedia.com/Xavier

Dienstag, 23. September 2014

Heiraten 2.0

Wer heiratet, tut dies nicht nur im realen, sondern auch im virtuellen Raum. Es werden FaceBook-Gruppen erstellt, Twitter-Meldungen informieren die Freunde über Planungsfortschritte und via YouTube schickt das Hochzeitspaar Grüße an alle Lieben in der Ferne. Ein Video-Chat während einer Trauung – damit auch die Cousine aus Kalifornien dabei sein kann, wenn sich Adam und Eva das Ja-Wort geben – ist heute keine Seltenheit mehr. „Hochzeit beginnt heute in dem Moment, in dem wir unseren FaceBook-Status in „verlobt“ verändern“, meint die amerikanische Social-Media-Beraterin Marcella Campbell.

Wichtig ist, dass man die verschiedenen Kanäle, die jedem von uns kostenlos im Web zur Verfügung stehen, auch nutzt und zwar so clever wie möglich.

In den USA bereits mindestens so populär wie FaceBook, fristet Twitter in unseren Breiten immer noch ein eher bescheidenes virtuelles Leben im Schatten des großen Bruders. Dabei bietet es sich gerade für Hochzeiten an und zwar am Besten, in dem man sich einen eigenen Hashtag einfallen lässt, der für alle Belange rund um die Hochzeit verwendet wird, wie etwa #hochzeitvonlaraundklaus (ja, es geht auch kreativer). Es soll schon vorgekommen sein, dass diese Art der Twitter-Kommunikation zu einem Help-Desk am Tag der Hochzeit mutierte. „Wie lautet die genaue Adresse vom Restaurant? #hochzeitvonlaraundklaus“. Irgendjemand der geladenen Gäste spielt sich sowieso gerade mit seinem Smartphone und weder das Brautpaar noch die Trauzeugen müssen sich am großen Tag mit lästigen Kleinigkeiten aufhalten.

Kleine Missgeschicke können schnell behoben werden. Die Suche nach einer Ladestation für das Handy, Kopfschmerztabletten oder einer Strumpfhose nach einem Laufmaschendesaster wird vereinfacht.

Naheliegend ist es auch eine Facebook-Gruppe für eure Hochzeit einzurichten. Up-Dates können so schnell transportiert werden, Vorbereitungen können für alle dokumentiert werden und während der Hochzeit können Bilder direkt auf die Seite geladen werden, für die die nicht dabei sind.

Generell sollte man bedenken, dass sich via FaceBook, Twitter und co viele Dinge gut bewerkstelligen lassen – von der Einladung zum Polterabend via Facebook-Veranstaltung, dem Erstellen eines eigenen YouTube-Kanals bis hin zur Abstimmung, welches Hochzeitskleid am besten sitzt, lässt sich alles mögliche umsetzen. Ganz wichtig im Vorfeld: plant euren Hochzeits-Fußabdruck im Netz. Was wollt ihr wem kommunizieren? Kurz mal drüber nachdenken und dann drauflos posten, das unterhält die Gäste vor, nach und während der Hochzeit.

Achtung: immer darauf achten, welche Privacy-Einstellungen ihr für eure SocialMedia-Aktivitäten verwendet. Euer Chef muss ja nicht unbedingt die Bilder vom Polterabend sehen, oder?

Mittwoch, 13. August 2014

Vergiss die Peinlichkeiten am Polterabend!

Ich lebe auch in Hamburg. Direkt auf St. Pauli. Zwei Straßen entfernt von der Reeperbahn. Jener Vergnügungsstraße wo an jeder Ecke ein Laster unterstützt wird und sich jeden Samstag der immer gleiche traurige Anblick bietet: Polterabendgesellschaften (die hier Jungesellinnen und/oder Jungesellen-Abschied heißen) ziehen in unzähligen Gruppen über den Kiez. Alle mit den selben T-Shirts uniformiert, alle halblustig, alle spielen die gleichen Spiele und bieten dieselben Verkaufspeinlichkeiten feil. Manche Dinge, die man beobachten muss, sind so evident dumm, dass man die Schulter zuckt und sich lieber mit dem Schönen und Guten oder doch wenigstens dem auf interessante Weise Verfehlten befasst. Ich lebe auch in Wien und hier ist es erschreckend gleich.

Vorbereitend auf den schönsten Tag im Liebesleben wird Braut/Bräutigam in selbstbemalte T-Shirts gesteckt und einer Masse von fremden Menschen vorgeführt, um denen Präservative oder gebrauchte Socken zu verkaufen. Das ist ebenso blöd, wie zu unnotwendig.

„Aber das ist Tradition!“, werden nun einige erbost rufen.

„Schwachsinn!, werde ich ebenso erbost zurückrufen und dann zu erzählen beginnen, welche eigentliche Tradition der vermeintlichen zu Grunde liegt: mit Masken und Peitschen zog man durch das Dorf des Brautpaars, um die bösen Geister zu verjagen. Man zerbrach Teller und Gläser, um „kein Pech“ zu haben (alles Pech das vor der Hochzeit zerbrochen wird, kann später nicht mehr wieder kommen). Dann kehrte das Brautpaar die Scherben weg, es wurde noch etwas getrunken und um Punkt Mitternacht war die Party vorbei. Modisch abartig verkleidet von einem Lokal ins andere ziehen und dazwischen Unterhosen verkaufen, ist keine Tradition sondern eine Ausgeburt der Peinlichkeit, welche nicht nur Passanten fremdschämen lassen.

„Ja peinlich war es schon, aber ich wollte keine Spaßverderberin sein“, sagen 90% aller Polterabendteilnehmerinnen* bei einer Umfrage nach einer „Abschied von der Freiheit Moni April 2013“ (lt. Textmarker T-Shirt Aufschrift). Die restlichen 10% teilen sich auf die Organisatorin des Abends und auf die Braut auf, die zu diesen Thema nichts sagen wollte.

Oft fällt es uns auf, dass in den Vorbereitungen zu wenig kommuniziert wird. Die „Spiele“ dienen oft nur zur Belustigung der Organisatoren und selten der Braut. Ausserdem ist das „Nachmachen“ nur ein Zeichen für die Ideenlosigkeit des Organisationskomitees. Warum sollte eine toughe Journalistin plötzlich gefallen daran finden, mit seltsamem Hut, Bauchladen und Hauskleid bekleidet durch eine belebte Einkaufsstraße zu gehen? Ein Polterabend soll auf jeden Fall auf die Braut abgestimmt sein. Man muss sich überlegen, was die Braut wirklich interessiert. Und man soll dabei vom grundsätzlichen Partyverhalten der Braut nicht abweichen.

Wenn die Braut Kino mag und gerne Cocktails trinkt, lasst in einer Bar einen Cocktail kreieren, organisiert einen Raum (in einer anderen Bar) und seht euch gemeinsam „Dirty Dancing“ an (Taschentücher nicht vergessen), geht ins Casino und spielt eine Runde Poker, organisiert einen Stripper, macht einen Kochkurs oder eine Kabinenparty im Wiener Riesenrad, aber bitte, liebe PolterabendorganisatorInnen: Nie mehr sollen Bräute präservativverkaufend durch die Mariahilferstraße ziehen müssen und deren Gäste sich bei ihrem Anblick schämen.

Ausschnitt aus einer Reality-Soap von ATV. Das Gezeigte entspricht nicht der Realität, kommt dieser aber sehr nahe:




*20 Personen

Bild: flickr.com

______________


Du bist auch der Meinung, dass Peinlichkeiten auf und rund um eine Hochzeit nichts verloren haben? Dann interessiert dich vielleicht auch dieser Artikel:


* Vergiss die Kreativität bei Geldgeschenken!

* Der Hochzeits-Super-GAU!

Mittwoch, 9. Juli 2014

Vergiss den DJ!

Ein DJ ist ein kostspieliges Vergnügen, dass man sich leicht sparen kann. Selbst mit wenig Budget lässt sich jemand finden, der ungefähr den gleichen Musikgeschmack hat, über eine veritable Auswahl an Titeln verfügt und euch eine Playlist für eure Hochzeit zu basteln. Noch besser, weil nämlich viel persönlicher ist jedoch folgende Variante:

Bittet zehn Freunde euch je eine CD mit 20 Liedern zusammenzustellen von denen sie glauben, dass ihr sie auf eurer Hochzeit hören wollt und die am besten irgendetwas mit eurer gemeinsamen Vergangenheit zu tun haben. Das Persönliche und Schöne daran ist, dass ihr eure Gäste schon im Vorfeld dazu bringt, sich intensiv auf eure Hochzeit vorzubereiten – und zu freuen.

Vergiss dabei nicht darauf mitzuteilen, ob diese CD eher am Anfang der Feier oder am Ende gespielt wird, damit die Leute wissen, ob's auch mal ein bisschen schneller sein darf. Wähle am besten jene Freunde aus von denen du weißt, dass ihnen das Thema Musik nicht völlig gleichgültig ist oder noch besser von denen du weißt, dass es ihnen Spaß machen würde, eine CD mit 20 Liedern zusammenzustellen. Obwohl so ein Mixed Tape von Omi kann auch ganz charmant sein...

Jetzt wird’s tricky: ihr solltet euch, wenn ihr mit der Planung der Hochzeit beginnt jemanden aussuchen, den ihr zu eurem Hochzeitskoordinator ernennt. Er/Sie ist bestens über eure Vorstellungen von eurem großen Tag informiert und unterstützt euch wo ihr Hilfe braucht. Eben dieser Hochzeitskoordinator sammelt die CDs eurer Freunde ein und ist dafür verantwortlich sie am Tag eurer Hochzeit abzuspielen. Bei jedem CD-Wechsel kann er ins Mikrofon kurz sagen, von wem die folgende CD stammt. Und wenn euer Hochzeitskoordinator dafür zu gestresst oder schüchtern ist, holt euch Tante Erna, die hatte ja sonst nix zu tun.
____

Dieser Artikel hat dir gefallen? Dann empfehlen wir dir auch:

* Wir wollen ein Familienfest und keine Teeny-Party - Eine Antwort
* Vergiss die Kreativität bei Geldgeschenken!
* Vergiss das Spielzeug nicht!

Bild: Hagen Görlich/pixelio.de

Mittwoch, 4. Juni 2014

Vergiss Bach, Pachelbel und Bartholdy

Der männliche Teil der Redaktion (St.Pauli-Fan) fordert noch immer die Hochzeit, auf der AC/DCs „Hell Bells“ als Einzugsmusik gespielt wird. Selbst der Hinweis, dass vielleicht aus Pietätsgründen darauf verzichtet werden soll, liess ihn mit Air, dem Kanon in D-Dur oder dem Sommernachtstraum nicht seinen Frieden finden. „Das Ave Maria. Das wird doch überall gespielt. Taufen, Begräbnisse, Hochzeiten und wahrscheinlich auch bei den Scheidungen. Man weiß ja oft gar nicht mehr, auf welcher Veranstaltung man ist. Ich will einfach nicht immer das Selbe hören müssen. Es gibt doch mehr als Bach, Pachelbel und Mendelssohn-Bartholdy.“

Der Organist bewegt sich in einer Gruppe, die nie wirklich in Erscheinung tritt. Niemand zählt wissentlich einen Organisten zu seinem Freundeskreis. Niemand kennt jemanden, der einen Organisten kennt. Deshalb sind die nun angegebenen Vorschläge nur Mutmaßungen, die sich wie folgt begründen:

Der Organist und der Abt/Pfarrer/Bischof müssen nicht zwingend eine Personalunion darstellen (Schulwissen). Somit darf ein Organist wahrscheinlich auch heiraten und verliebt sein (Religionsunterricht). Deshalb wird der Organist sicher schon mal heimlich in der Kirche seiner Angebeteten etwas vorgespielt haben. Mit dem Mozart Requiem (zu traurig) oder der Toccata (zu abgedroschen) wird er wahrscheinlich nicht den erwarteten Effekt erzielen. Das weiß auch der Organist. Der Rückschluß ist also: Er wird wahrscheinlich so ziemlich alles auf der Orgel spielen können, was ihr euch wünscht und nicht was die Tradition euch vorschreibt. Wenn „Legalize It“ E U E R Lied ist, dann lasst es euch auf einer gigantischen Orgel noch einmal spüren. Ein wenig umdenken schadet niemanden und es ist Eure Hochzeit und Eure Musik (und mit Eurer Musik, meinen wir NUR EURE!).

Fünf Songs welche WIR gerne auf der Orgel hören würden:

Death Cab For Cutie – Transatlanticism

Jose Gonzales – Heartbeat 

Jacques Brel - Quand On N'A Que L'Amour


Peter Tosh - Legalize it

Nena – Leuchtturm

...und so kann das klingen



___________

Noch mehr Tipps gefällig? Dann solltest du vielleicht mal hier vorbeischauen:

* Vergiss den DJ!
* Vergiss den Sommer-Termin!

Bild: Petra Bork/pixelio.de

Samstag, 10. Mai 2014

Die Hochzeits-Statistik

Die aktuelle Ausgabe der „Glamour“ hält für ihre Leserinnen ein Hochzeits-Special bereit. Im Grossen und Ganzen gibt es da jetzt nicht viel Neues oder Innovatives zu lesen. Wirklich spannend ist allerdings der Statistik-Teil des Artikels, den wir euch an dieser Stelle zitieren möchten:

- 28% wäre bereit, für ihre Hochzeit einen Kredit aufzunehmen (Quelle: CreditPlus Bank)

- 30,5 ist das durchschnittliche Alter Deutscher Frauen bei der Hochzeit (Quelle: Statistisches Bundesamt)

- 65% können auf Live-Musik beim Hochzeitsfest verzichten (Quelle: CreditPlus Bank)

- 65% der Deutschen halten einen Ehevertrag für sinnvoll (Quelle: ElitePartner)

- 75% finden, dass der Heiratsantrag Männersache ist (Quelle: Elite Partner)

_____


Ihr findet auch, eine Hochzeit ist zu individuell, um sie in Zahlen zu fassen? Dann interessieren euch vielleicht auch diese Artikel:

* Werde persönlich!
* Hochzeit, abroad!

Sonntag, 13. April 2014

Kreatives Hochzeitsgeschenk Part I



Für alle Menschen, die in Wien und Umgebung auf eine Hochzeit eingeladen sind (oder bei einem wien-affinen Brautpaar), gibt es die Möglichkeit, dem Brautpaar ein ganz besonderes Geschenk zu machen. Klar, heutzutage wünschen sich Getraute vor allem eines: Geld. Und das ist auch gut und legitim. Hochzeitslisten sind außer Mode und blindes Vertrauen in den Geschmack und das Urteilsvermögen der Gäste, führt oft zu bösem Erwachen in Form von unhandlichen Küchengeräten, Ungetümen aus Porzellan und Plastik, überhaupt sinnloses Dekozeug und vielem Schrecklichen mehr.

Wer als Gast aber nicht nur einen Schein in ein Kuvert stecken möchte, der hat in Wien – vielleicht auch in Gemeinschaft mit anderen Gästen – eine ziemlich kreative Möglichkeit, das Brautpaar abseits von monetären Zuwendungen zu beschenken. Im Wiener Volksgarten nämlich kann man für 300 Euro eine fünfjährige Rosen-Patenschaft übernehmen. Der Rosenstrauch wird dann mit einer Tafel versehen, auf die geschrieben wird, was immer man möchte. Übrigens: auch Baumpatenschaften können übernommen werden. Ein Jahr zu 300 Euro.




Bei Interesse für Patenschaften im Volksgarten wendet man Sie an:
Gärtnermeisterin Michaela Rathbauer, Burggarten, Volksgarten
M:0664/819 83 27 volksgarten@bundesgaerten.at

Mittwoch, 12. März 2014

Vergiss die Kreativität bei Geldgeschenken!

Am Beginn eine Ehe braucht man eines am dringendsten: Geld. Geld zu verschenken, ist heute keine Peinlichkeit mehr - weder für das Brautpaar, noch für die Schenkenden. Wünscht es euch, sagt es euren Gästen und nehmt es genauso selbstverständlich an, wie den Stabmixer von Cousine Theresa. Doch, das mit der Unpeinlichkeit stimmt (noch) nicht ganz. Immer absurder werden die Verpackungen der Geldgeschenke. Endlich zahlt sich Tante Rosas Origami-Kurs aus dem Vorjahr aus. Kunstvoll werden Geldscheine geknickt und gefaltet, um irgendeine entfernte Ähnlichkeit mit Blumen, Fischen und Schwänen zu erreichen. Das Überreichen dieser Geschenkidee stellt sich dann als Schaulaufen von Tante Rosas Knitterkünsten dar, die so endlich jene Bühne finden, die ihren Kunstwerken gerecht wird. Die Ovationen empfängt sie stehend.

Der Spaßfaktor beim Auswickeln von Tante Rosas Kunstwerken ist überschaubar. Geldscheine vorsichtig, zeitraubend und überraschungslos zu entfaltet, zählt nicht zu den Dingen, auf die Brautpaare nach ihrer Hochzeit großen Wert legen – wir sprechen hier aus Erfahrung durch Beobachtung.

Geldscheine in lustigen Luftballons sind ebenso grauenhaft kreativ, wie ausgehöhlte Bücher oder Handtuchtürme in Tortenform mit eingewickelten Banknoten in kleinen Scheinen. Von allen Varianten mit vielen Münzen in unterschiedlichen Behältern, Gefäßen oder Säcken, ist aus naheliegenden Gründen ebenso abzuraten.

Aktionen bei denen das Brautpaar im Rahmen eines Spieles ihr Geld „erst verdienen“ muss, stellen den erniedrigenden Teil der „Geschenkübergabe“ dar. Am (schmutzigen) Boden kriechende Bräutigame wurden ebenso schon gesehen, wie aufgelöstes Make-up von Bräuten, die mit den Zähnen einen Apfel aus einer mit Wasser gefüllten Schüssel zu holen hatten. Die Liste solcher Hochzeitsunrühmlichkeiten ist endlos. Wozu entwürdigende Spiele um Geld, dass das Brautpaar am Ende ja doch bekommt? Und wirklich lustig findet das Brautpaar solche Spiele meistens auch nicht.

Das alles richtet sich allerdings viel mehr an die Adresse derer, die verschenken und weniger an die Beschenkten. Aber vielleicht einfach mal den Link weiterleiten und auf Besserung hoffen. Es ist deine Feier, am schönsten Tag deines Liebeslebens. Weshalb bitte, solltest du dich genau an diesem Tag erniedrigen oder zum Affen machen lassen? Vermeidet solche Ausgeburten des Retro-Vergnügens von Anfang an! Kommuniziert es! Solche Einlagen dienen zumeist nicht einmal den Gästen zur Belustigung. An keinem anderen Tag habt ihr so absolutes Recht zu bestimmen, wo es langgeht. Nutzt es! *

Der eleganteste Weg, ein Geldgeschenk zu überreichen, ist ein schlichtes Kuvert in dem die Scheine und eine Karte stecken - sonst nichts. Merke: Wer hundert Euro verschenken will, sollte diese am besten in einem einzigen Schein überreichen. Die überschäumende Kreativität ist beim Formulieren der schriftlichen Glückwünsche im Karteninneren bestens aufgehoben.

________

Du findest kreative Geldgeschenke genauso blöd wie wir? Dann bist du vielleicht auch in diesen Punkten unserer Meinung:

* Vergiss den DJ!
* Vergiss das Spielzeug nicht!



*Über die Grausamkeit von Hochzeitsspielen, „wie kommuniziere ich meine Traum-Hochzeit“ und was für Freiheiten euch dieser Tag bietet, gibt es hier bald zu lesen


Bild: Mike Homuth/pixelio.de

Freitag, 14. Februar 2014

Werde persönlich!

Am eigenen Hochzeitstag wünscht man sich, dass die Gäste emotional in die Feierlichkeiten involviert sind. Wie erreicht man aber, dass sich Karla von der Uni genauso mit uns freut, wie Sandkastenkollege Hubsi, die wir beide zwar sehr gerne mögen, aber schon lange keine enge Beziehung mehr zu ihnen pflegen?

Klar, man kann sich überlegen, ob man die beiden überhaupt einladen soll. Die Entscheidung, ob man es klein und fein mag oder eher opulent, obliegt ganz dem Geschmack des Brautpaars (und bitte nur diesem!). Entscheidet man sich für die „große Hochzeit“, gehören Klara und Hubsi natürlich unbedingt dazu. Immerhin gab es Zeiten, in denen wir alles mit ihnen geteilt haben, die großen und die kleinen Sorgen. Wie aber schafft man an einem Tag, in nur wenigen Stunden, wieder jenen alten Zauber der Verbundenheit herzustellen, der uns damals so wunderbar vereint hat? Am Besten funktioniert das, in dem man seine Gäste tatsächlich teilhaben lässt an der eigenen Geschichte. Die Hochzeit wird oft als der „schönste Tag des Lebens“ bezeichnet. Das ist wohl ein bisschen übertrieben, aber wichtig ist der Tag allemal und die Geschichte, wie es zu diesem Tag überhaupt kommen konnte, ist spannend. Erzählt sie euren Gästen!

Am besten beginnt ihr mit eurer Geschichte bei der Locationwahl. Statt auf eine Örtlichkeit zurückzugreifen, die zwar hübsch ist, aber absolut nichts mit euch beiden zu tun hat, feiert lieber im Garten eurer Eltern, damit eure Freunde mal sehen, wie ihr so aufgewachsen seid. Oder seid ihr gar in der glücklichen Lage, euch an einem romantischen und feiertauglichen Platz zum ersten Mal geküsst zu haben? Voilá, das ist doch perfekt! Nutzt eure persönliche Geschichte und noch wichtiger: erzählt sie euren Gästen. Das kann man in einer kurzen Rede machen, oder einfach die Menükarten um eine Seite erweitern, auf der ihr erzählt, warum ihr euch gerade für diesen Ort für eure Feier entschieden habt.

Apropos Menü: auch das Essen bietet sich an, um damit eine Geschichte zu erzählen. Ihr habt auf eurem gemeinsamen Venedig-Urlaub die beste Lasagne eures Lebens gegessen, euch gegenseitig beim ersten Date mit Cremé brulee gefüttert oder ihr seid beide ganz heiß auf Shrimps, weil euch das an den gemeinsamen Trip Portugal-Trip erinnert? Dann stellt euch doch aus euren Lieblingsspeisen eine Menüfolge zusammen und erzählt euren Gästen, warum ihr euch wofür entschieden habt. Schriftlich, mündlich, das bleibt ganz euch und eurem Unterhaltungstalent überlassen. Achtet nur darauf, dass ihr eure Gäste nicht mit ausschweifenden Erzählungen langweilt. Kurz und knackig ist das Gebot der Stunde.

Bild: w.r.wagner_pixelio.de

Dienstag, 14. Januar 2014

Das Tränentüchlein

Mit Hochzeitsbräuchen ist das so eine Sache. Vieles wirkt nur im richtigen Kontext, manches ist mittlerweile antiquiert und einiges einfach überflüssig. Und dann gibt es noch jene Bräuche, die längst in Vergessenheit geraten sind. Wie zum Beispiel der Nachfolgenden. Die Beschreibung stammt aus der Zeitschrift „Gartenlaube“, der ersten Illustrierten mit hoher Auflage im deutschen Sprachraum. Im Jahr 1913 war dort folgendes über Hochzeitsbräuche zu lesen:

„In manchen Gegenden unsres Vaterlandes herrscht noch ein schöner, sonst vielfach schon vergessener Brauch. Dort wird der Braut, wenn sie die Schwelle des elterlichen Hauses zum letztenmal als Mädchen überschreitet, um zur Trauung zu gehen, von der Mutter ein Taschentuch aus neuer Leinwand übergeben. Dieses Tuch hält die Braut während der feierlichen Handlung in der Hand, um sich die bräutlichen Tränen damit zu trocknen. Am Hochzeitsabend wird das Tüchlein dann von der jungen Frau im Leinenschrank verwahrt, und dort ruht es - ungebraucht und ungewaschen – bis es einst das im Tod erstarrte Antlitz seiner Besitzerin deckt und ihr ins Grab folgt. Das Tüchlein heisst das Tränentüchlein.“

(Quelle: „1913“ Florian Illies)

Bild: lupo/pixelio.de