Mittwoch, 10. Dezember 2014

Vergiss den Sommer-Termin!


Wenn man es genau nimmt, stehen für Hochzeiten genau 18 Tage im Jahr zur Verfügung...

Die beliebtesten Hochzeitstermine liegen zwischen dem 1. Mai und dem 15. September. Wenn es „klassisch“ sein soll, dann hat die Hochzeitsfeier an einem Samstag stattzufinden. Das ergibt 18 Samstage. Hinzu kommen die Feiertage. Diese fallen aber selten auf einen Freitag oder Montag. Somit fallen diese weg. Bleibt noch Pfingstsonntag. Also plus eins. Allerdings ist Pfingsten für den Großteil deines Freundeskreises der erste Urlaub des Jahres – irgendwo am Mittelmeer oder in Florenz. Es wäre eine wirkliche Freundschafts-Zerreiss-Probe, die Hochzeit an diesem Termin stattfinden zu lassen. Also 18 Wunschtage teilen sich auf 36.426* heiratswilliger Paare auf. Das wären in Österreich 2023 Hochzeiten pro Samstag (Mai-Sept.). Natürlich teilt sich das auf genügend Gastronomiebetriebe und Event-Locations auf. Aber zu glauben es gäbe über 2.000 Traum-Locations wäre doch etwas naiv. Weiters liegen diese Termine inmitten der Urlaubszeit und eine Hochzeitseinladung kann oft mehr Kopfzerbrechen bereiten, als Freude. Viele buchen ihren Urlaub schon im Winter, um im Internet die günstigsten Schnäppchen zu finden. Nicht zu vergessen sind die „Parallel-Hochzeiten“ welche in diesem Zeitraum logisch sind und einen familieninternen Diskurs auslösen kann, wenn entschieden werden soll, auf welche Feier gegangen wird. Wenn man rechnet dass pro Hochzeit 50 Gäste eingeladen sind, dann wären das 1.821.300 Gäste auf's Jahr gerechnet. Dass es da Überschneidungen gibt dürfte offensichtlich sein. Es sind aber nicht nur die Locations, die in den Hochzeitsmonaten ausgebucht sind, sondern auch Bands, Fotografen, Limousinenservice usw.

Eine Variante wäre mindestens 12 Monate vor dem Wunschtermin mit der Locationsuche (Band, Fotograph, Limousinenservice usw.) zu beginnen. Dies hat den Vorteil, dass man zumeist aus dem vollen Programm wählen kann. Und man sollte dann bereits eine „Save the Date“-Aussendung machen. Urlaube können dann geplant werden und „Gegenhochzeiten“ auch.

Eine andere Variante wäre es, den Termin in die ebenso schönen Monate September, Oktober oder sogar November und März zu legen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das ganze Land liegt in einer Event-Starre. Das Flanieren auf der Promenade im aufreizenden Kleid und dem Strohhut letzten Sommer ist schon etwas her, die Ballsaison ist in unfassbarer Ferne. Auch sonst kein echter Anlass in Sicht um sich schick zu machen. Eine Hochzeit bietet die schönste Möglichkeit sich aufzubrezeln.

Das Wetter als Argument gegen diese Monate heranzuziehen, kann nicht geltend gemacht werden, zumal die Wochenenden im Sommer (leider) zumeist verregnet sind. 2011 hat im Zeitraum 1. Mai bis 15. September nur an sieben Samstage nicht geregnet. Der größte Vorteil ist aber, dass es Nebensaison ist und Hotelzimmer oder Bands günstiger sind. Ganz abgesehen vom Personal - KellnerInnen in der Zwischensaison sind sicher motivierter und entspannter als mitten im Sommer, umgeben von stressenden Touristen.

Ein schöner Herbsttag kann auf jeden Fall beeindruckender sein, als ein heißer Sommertag. Vergiss den Sommer-Termin!

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Eheschließungen 2011
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42.083 Schweiz
3405 Zürich

Bild: pixelio.de


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